Liebesgrüße aus Transsylvanien. Darunter präsentieren Kadavar ihr fünftes Album „For The Dead Travel Fast“. Wie das Album-Cover, aufgenommen vor Draculas Hausburg Bran, ist auch das gesamte Opus, tief im Aberglauben, rumänischer Folklore und mysteriösen Irrwegen, unserer Psyche getaucht. „Das Böse ist eben reizvoll“, grinst Lupus und wird von Tiger ergänzt: „ Die  Platte ist eine Warnung davor, sich mit den dunklen Mächten einzulassen - und zeigt zugleich den Reiz, eben das zu tun.“ Diese dunklen Mächte haben natürlich viele Gesichter: toxische Beziehungen, von denen man weiß, dass sie einem nicht gut tun, Rauschmittel, Grenzerfahrungen. „Man möchte dem Tod näher kommen und sucht diese Erfahrungen ganz bewusst, deshalb sind Horrorfilme ja so erfolgreich", so Tiger. Kadavar sind Christoph „Lupus“ Lindemann (Gesang, Gitarre, Synthesizer), Christoph „Tiger“ Bartelt (Schlagzeug) und Simon „Dragon“ Bouteloup (Bass). Drei Berliner, die mittlerweile im Berliner Bezirk Neukölln eine alte Industriehalle zu ihrem eigenen Studio umgebaut haben. Der Anfang wird das Ende sein. Falsch, denn mit „The End“, mit zwei Minuten, das kürzeste Stück der LP, nehmen uns Kadavar mit auf die Reise nach Transsylvanien und ziehen den Hörer mit „The Devil's Master“ in den Bahn des Okkulten. Das fetzige „Evil Forces“, geht als super Rocksong durch. Black Sabbath Einflüsse kann man dem gesamten Album entnehmen. „Children Of The Night“, welches mit seinem roh instrumentierten Solo-Part überzeugt. „Dancing With The Dead“ oder das psychedelisch-hypnotische Doppel aus „Saturnales“ und dem epischen „Long Forgotten Song“ im Schlepptau. Zu diesem inspirierten, gänsehautgarantierenden Retro Rock-Reboot kann man Kadavar nur gratulieren. Ein Album, das aber erst beim zweiten Anhören sein Potential zeigt!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Kay Berger

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