BABYMETAL - METAL GALAXY


Label:EAR MUSIC
Jahr:2019
Running Time:53:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kaum zu glauben, aber mit „Metal Galaxy“ liegt schon das dritte Album der Mädels und Herren um Babymetal vor. Anfangs noch nicht wirklich ernst genommen, haben sie ihr Ding durchgezogen und alle Länder dieses Planeten bereist und beschallt. Die schräge Mixtur aus J-Pop und Metal hatte es besonders in westlichen Gefilden etwas schwer, aber durch geschicktes Marketing (zum Beispiel Ablichten mit den Größten der Metalbranche ), sowie einer beeindruckenden Backband (Kami Band), schnell für Aufsehen und Interesse gesorgt. Und wenn der Metalgod himself, Rob Halford, sein „Painkiller“ und „Breaking The Law“, mit den kleinen Japanerinnen zum besten gibt, ja dann muss man sie einfach mögen oder wenigstens ernst nehmen, auch wenn es manchen sehr schwer fällt, haha. War das Debütwerk noch gezeichnet von wildem J-Pop und ausufernden Metaleinflüssen, so war das zweite Opus namens „Metal Reisitance“ schon deutlich härter ausgefallen… teilweise mit einem Spritzer Black und Death. Klar, auch der J-Pop war noch allgegenwärtig, aber deutlicher im Hintergrund als noch beim Erstlingswerk. Für die Musiker unter uns ist aber größtenteils die Kami-Band wichtiger, als die drei hüpfenden Girls, da sie aus wirklich brillanten Musikern besteht. Leider verstarb Gitarrist Mikio 2018 bei einem tragischen Unfall und Sängerin Yui verließ die Band, um eine Solokarriere zu starten. Im neuen Outfit und einem neuen Mädel war das Trio wieder komplett, obwohl diese wohl eher als Platzhalter gilt, denn im Focus stehen nur Hauptsängerin Su-Metal und Moa-Metal.

Jetzt mit „Metal galaxy“ steht uns also der dritte Longplayer der Japan-Sensation an… und dieser enttäuscht leider ein wenig. Besonders die ersten Tracks kommen bei weitem nicht an die Klasse der älteren Sachen ran. Ein Song für Epileptiker ist definitiv „Oh! Majinai“, zu welchem Sabaton Oberhaupt Joakim Broden, den Piraten raushängen, beziehungsweise grölen darf… nervig ohne Ende.  Als ich also mit den ersten Songs durch das Tal der Tränen wanderte, kam dann aber mit „Distortion“ (feat. Allissa White Gluz von Arch Enemy)  wieder Hoffnung auf und es wurde besser und besser. Eines ist aber deutlich zu sagen… das Metal-Pedal wurde auf vorliegendem Silberling deutlich zurückgefahren und es wurde mehr Wert auf radiotaugliche Catchy-Songs gesetzt, welche zudem mit einigen Folkloreelementen durchtränkt wurden, wer‘s mag. Auf mich wirkt das alles zu konstruiert und anbiedernd. Mit dem letzten Song „Arkadia“ gibt es aber nochmal einen versöhnlichen Hammer à la „Ijime Dame Zettai“ (vom ersten Album) und am Himmel zeigt sich wieder die Sonne. Traurig ist leider die Präsentation der CD. Einfaches Jewelcase und drinnen nur ein popliges Faltblatt. Neee, im Zeitalter von illegalem Download, sollte man sich da schon etwas Besseres und wertigeres einfallen lassen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Holger Bals


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