HEALTH - VOL. 4: SLAVES OF FEAR


Label:LOMA VISTA RECORDINGS
Jahr:2019
Running Time:38:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

„Das Unerreichbare zu erreichen, ist schon ein echter Rausch an sich“, ein Satz des Sängers und Lead Gitarristen Jake Duzsik. Scheint der Motor zu sein. Health spielt in einer eigenen Liga. Viel mehr als Noise, weit mehr als Progressive Metal. Gewaltige Sound Schwaden füllen sofort den Raum. Wohlige Düsternis. Bilder entstehen. Allein schon der Gesang, könnte absolut weiblich sein. Zart, emotional und dennoch kraftvoll und intensiv, hart. Diese Band ist eine raue Schönheit, die gradlinig, betörend auf den Hörer bewegt. Wie eine Spinne ihr Opfer einwebt, schlingt sich, stetig steigernd, Song für Song, jedes Geräusch, in die Gehörgänge. Bombastisch, aber niemals überhöht. Immer treibend das Schlagwerk, von Benjamin Jared Miller, immer überzeugend. Man spürt die Energie von Punk und starken Metal Riffs. Wie ein Geist schwebt dazu der Gesang in weite Sphären. Auf diesem Album geht es um Tod, Isolation und Hoffnungslosigkeit. Und dies in schonungsloser Offenheit und Intimität. Die Wurzeln von Health liegen in der Los Angeles Area. Das Album soll und wird aufrütteln. Denn es zeigt auf, wie tief diese Themen in jedem von uns eingemauert sind. In unserer, der westlichen Kultur aber oft, viel zu oft, tabuisiert wird. Ein Meisterwerk liegt im CD Player. Braucht keine besonderen Beschreibungen. Muss sich nicht anlehnen, an irgendeinem Vorbild. Ist in sich besonders. Jeder Song eignet sich als Einstieg. Lediglich der letzte Song auf diesem Album, eine wunderschöne Gitarrenballade, mit dem Titel „Decimation“, zeigt sich gegenüber dem Rest der Platte, irgendwie anders. Ohne jedoch die Rauheit und Spannung zu verlieren. Ob es nun ein großartiges Werk ist, oder auch nicht, die Messlatte für andere, wird von Health sehr, sehr hoch gelegt. Vollkommen überzeugend, in allen Bereichen. Ein Feuerwerk. Surreale Sound Strukturen, die zur Vision werden. Für mich eines der Top Alben des Jahres!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer


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