Die nun schon dritte Veröffentlichung von insgesamt sieben der Band Chat Noir, auf dem Label Rare Noise Records. Hier kommen Michele Cavallari (Keyboards), Luca Fogagnolo (Bass), Daniel Calvi (Gitarre und Synthesizer), Moritz Baumgartner (Schlagzeug) und als Gast auf vier Songs der Trompeter Niels Petter Molvaer zusammen. Anders als beim letzten Album, bei dem die Möglichkeiten einer Cloud voll in Anspruch genommen wurde. Also es wurde in einem „virtuellen“ Studio gearbeitet, wurden dieses Mal die Cloud Ideen, nur als Vorlagen mit in ein reales Studio genommen und dort verarbeitet. Dies schafft die Möglichkeit, alle Ideen noch einmal neu zu strukturieren und nach Bedarf auch zu manipulieren. Was den Aufnahmen im Gegensatz zum Vorgänger, eine große Lebendigkeit verschafft. Den Sound von Chat Noir machte schon immer die starke Fusion analoger und elektronischer Klänge aus. Gibt etwas mehr Spielraum und Einzigartigkeit. „Hyperuranion“ basiert auf Platons Vision, das in einem Universum der Seelen, in jeder Form ideal, sich jede Seele aufhalten muss, bevor sie in den menschlichen Körper eintritt, um den Menschen in seiner Suche nach Wahrheit und Schönheit zu inspirieren. Auf ihrem Album versucht nun die Band, innerhalb der Verschmelzung von Rock, Jazz, Avantgarde und Elektronik, einen eigenen transzendenten Raum zu schaffen. Verschmelzung. Ständig experimentiert die Formation, mit immer neuen Sounds, um so diesen Raum, stetig zu erweitern. Bei Chat Noir spielte das Kollektiv schon immer eine große Rolle. Das Album startet mit großer Spannung und dem Song „Blisters“. In „Humanity“ wird es dann schlagartig ruhiger. Wobei die einzigartigen Tunes des Trompetenspiels von Niels Petter Molvaer, über allem schwebt. Wesentlich Rhythmus-betonter folgt dann „Immediate Ecstasy“. Nun wird in den folgenden Tracks, die Spielwiese der Band voll ausgeschöpft. Dies geht bis in Klangeffekte des Techno. Die musikalische Palette dieser Formation erscheint schier grenzenlos. Sci-Fi Geräuschkulissen, mit futuristischem Pop-Tune schaffen hierbei bewegende Effekte. Eine Wundertüte.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer

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