VISIONS OF ATLANTIS, ELVELLON, MORLAS MEMORIA

Bochum, Matrix, Rockpalast, 30.08.2019

Visions Of Atlantis - live - 2019Die österreichischen Symphonic Metaller von Visions Of Atlantis kamen für vier Release Shows nach Deutschland, um ihr neues Album „Wanderers“ zu promoten. Dieser Silberling ist mittlerweile das siebte Studio-Album der Truppe, und das erste mit dem neuen italienischen Sänger Michele Guaitoli, der seinen Vorgänger Siegfried Samer am Mikro ablöste. Mit „A Journey To Remember“ und „Heros Of The Dawn“ wurden ja schon zwei Vorab-Singles veröffentlicht, aber da ich auf die restlichen Songs des neuen Albums gespannt war wie Schmidts Katze, machte ich mich am Tag der Veröffentlichung auf dem Weg nach Bochum, um in den Live-Genuss dieser Scheibe zu kommen.

Morlas Memoria - live - 2019Den Anfang machten Morlas Memoria aus Dresden mit ihrer Sängerin Leandra Johne, die ja auch ein Arrangement als Sängerin an der Wiener Staatsoper hat. Was ich von den sechs Bandmitgliedern von Morlas Memoria vorab auf Youtube gesehen habe, hatte mich nicht gerade vom Hocker gehauen, aber was dann live von der Combo rüberkam, riss mich dann doch schon mit. Nach dem Intro folgt der Opener „Phantasien“, der für meinenn Geschmack noch sehr schwach rüber kommt, aber aller Anfang ist ja bekanntlich schwer. Danach ging es mit einer Midtempo-Nummer „Whatever You Want“ weiter, und es folgt ein Querschnitt durch ihr aktuelles Album „Mind Of Pictures“, dessen Titeltrack den regulären Set der Dresdner beendet, bevor dann noch mit „The Battle“ vom gleichen Album eine Zugabe erfolgt. Im Großen und Ganzen war Morlas Memoria ein guter Opener an diesen Abend, der sich von Song zu Song steigerte und die Fans der anderen beiden Combos mitreißen konnte.

Playlist: Proluge – Phantasien, Whatever You Want, Stormgiants, Waters Of Life, Uyulala, Goab, Mine Of Pictures, The Battle

Elvellon - live - 2019Als nächstes stehen dann Elvellon aus Moers am Niederrhein in den Startlöchern. Auf diese Band bin ich heute Abend ganz besonders gespannt, da ich die Truppe schon mal im Mai diesen Jahres auf dem Tales Of The Night Festival gesehen hatte und auch für gut empfand, aber die Bühnen-Präsenz von Frontfrau Nele Messerschmidt ließ damals für mich zu wünschen übrig. Zwar machte die Frontfrau gesanglich eine gute Figur auf der Bühne, aber mir fehlte da damals etwas mehr Bewegung und der Kontakt zum Publikum. Heute Abend ist dann aber alles anders. Nele rockt das Haus, versucht das Publikum für sich zu gewinnen, läuft die Stage rauf und runter, so dass dem Metal-Fan einfach nur das Herz aufgehen muss. Nach dem Opener „Dreamcatcher“ folgte dann „Born From Hope“, was die gut zweihundert Headbanger gut auffassen und kräftig mitsingen. Immer wieder kann ich beobachten, dass Keyboarder Pascal Pannen vor Schmerzen sein Gesicht verzieht und mir hinterher auch verriet, dass er sich drei Tage zuvor sein linkes Knie auf der Arbeit verdreht hat. Deswegen muss er dann auch eine Schiene tragen, so dass er die Tour auch deswegen gar nicht richtig genießen kann. Gute Besserung dann also von meiner Seite. Auch der neue Bassist Phillip Kohout hat sich schon gut bei Elvellon eingelebt, so dass die Combo auf musikalischer Ebene eine gute Linie bilden. Nach insgesamt nur sechs Songs ist der Gig der Truppe dann aber auch wieder vorbei. Es war ein guter Auftritt von der gesamten Combo, mit einer sehr starken Nele Messerschmidt am Mikro.

Playlist: Dreamcatcher, Born From Hope, The Puppeteer, Silence From The Deep, Until Dawn, Oraculum

Visions Of Atlantis - Index - live - 2019Nun entern die Atlantiden um Sängerin Clementine und ihren Gesangspartner Michele die Bühne des Rockpalastes. Vom ersten Song „Release My Symphony“ an, vom Release-Album „Wanderers“, ist der Sound sehr klar und druckvoll, und die gesamte Combo kommt sehr gut aus den Startlöchern. Die Harmonie zwischen dem Gesangspaar ist perfekt. Die Performance der beiden sitzt 1A. Weiter geht es dann mit zwei älteren Stücken namens „New Dawn“ und „Book Of Nature“, bevor es dann mit „Heroes Of The Dawn“ einen weiteren neuen Song auf die Ohren gibt. Nach ungefähr fünfundvierzig Minuten steht Frau Delauney alleine auf der Bühne und gibt die gefühlvolle Ballade „Wanderers“ vom gleichnamigen Album zum besten. Bei diesen Song erkennt man dann zum ersten Mal, was die junge Französin gesangstechnisch so drauf hat. Die Vocals sitzen bei diesem Song sehr gut, und selbst die höheren Tonlagen trifft Clementine zur Zufriedenheit ihrer Fans. Danach geht es Schlag auf Schlag weiter. „Memento“, „A Life Of Our Own“, „The Deep & The Dark“, bevor es dann mit der zweiten Ballade „Nothing Lasts Forever“ vom neuen Albums weiter geht, dass Frau Delauney mit ihrem Gesangspartner Herrn Guaitoli gekonnt zum Besten gibt. Nach diesen ruhigen und besinnlichen Minuten rockt die Truppe dann mit „Passing Dead End“ vom Album „Trinity“ weiter und verlässt kurz danach die Bretter; die die Welt bedeuten, um anschließend noch mal für eine Zugabe von zwei Songs, „In & Out Of Love“ und „Return To Lemuria“, zurück zu kommen. Es war ein sehr gelungener Abend mit drei sehr guten Sängerinnen, die einen fantastischen Job gemacht hatten... ach ja, und natürlich auch ein fantastischer Sänger!

Setlist: Release My Symphony, New Dawn, Book Of Nature, Heroes Of The Dawn, The Silent Mutiny, Ritual Night, The Siren & The Sailor, Wanderers, Memento, A Life Of Our Own, A Journey To Remember, The Deep & The Dark, Nothing Lasts Forever, Passing Dead End, In & Out Of Love, Return To Lemuria.



Autor: Markus Scholtissek - Pics: Markus Scholtissek