OTTILIE VON FABER-CASTELL – EINE MUTIGE FRAU - Film von Claudia Garde


Label:PANDASTORM
Jahr:2019
Running Time:180:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Autobiografie von Sophie Ottilie von Faber-Castell (Kristin Suckow) geboren am 09. September1877, gestorben am 22. September 1944. Sie mußte nach dem Tod ihres Vaters Wilhelm Faber, auf Wunsch des Großvaters Lohtar von Farber (Martin Wuttke) das Internat verlassen. Nun da kein männlicher Erbe mehr lebte, sollte laut Ihres Opas, nach seinem Ableben, Ottilie das Unternehmen der Bleistift Herstellung erben und führen. Er brachte ihr alle Abläufe im Unternehmen bei. Als er 1898 starb war Ottilie noch minderjährig, somit übernahm ihre Großmutter (ebenfalls Ottilie genannt und gespielt von Eleonore Weisgerber) als Vormund die Geschäftsleitung. Sie war der Überzeugung, dass die Zeit für ihre Enkelin noch nicht gekommen sei. Obwohl Ottilie weit mehr Verstand und Kenntnisse über das Leiten der Firma hatte als Ihre Oma. Danach wurde Sie in eine Hochzeit 1898 mit Graf Alexander von Castell-Rüdenhausen (Johannes Zirner) gedrängt, die Sie gar nicht wollte, da Sie bereits einen anderen liebte, Philipp von Brand (Hannes Wegener). 1900 beschloss dann auch noch die Großmuter, Ottilies Ehemann Alexander von Castell, als Geschäftsführer zu ernennen. Somit ergibt sich auch der Firmen Name Faber-Castell. Die Oma hat ihre Enkelin somit hintergangen, ihr in den damaligen Zeiten nicht den Rücken gestärkt hat und ihr somit jegliche Möglichkeit genommen, die Führung des Unternehmens zu übernehmen. Dies dürfte in der heutigen Zeit der Gleichberechtigung nicht plausibel sein.

Der Film war mir zu oberflächlich. Lässt Ottilie sehr armselig aussehen. Die ganzen Hintergründe wie eine Frau zu dieser Zeit unterdrückt wurde, sogar von der eigenen Familie, fehlt in dieser ganzen Verfilmung. Ich bin enttäuscht von der Sichtweise der Regisseurin, denn die Darstellung zeigt nicht wie Ottilie um ihre Rechte kämpfen musste und später aufgrund Ihrer Liebe zu Herrn Brand, ihre Kinder verlassen musste. Nach den zwei Folgen fängt erst der Kampf richtig an, nämlich um die Kinder. Sollte dies verfilmt werden, dann hoffentlich mit mehr Zeitgefühl wie es damals Ende des 18. und Anfang 19. Jahrhunderts für Frauen war, denn Sie hatten keine Rechte. Der Film ist gerade mal für lockere Unterhaltung, einer Liebesromanze zu gebrauchen. Thema verfehlt. Der Film lässt zu viel wichtige Lebensjahre außen vor und bricht 1916 ab. Lässt den Rest der Biografie offen. Trotzallem hat Christine Suckow eine tolle schauspielerische Leistung gebracht und Sie wäre zu mehr fähig gewesen. Die Wahl der Großeltern Martin Wuttke und Eleonore Weisgerber stimmten perfekt mit der damaligen Zeit überein und es gab eine Szene wo Ottilie Urlaub machen möchte. Diese ist der beste Moment und die stärkste Darbietung im ganzen Film, wie es wohl eventuell wirklich zu der Zeit gewesen ist. Sehr authentisch wiedergespiegelt.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Dagmar Hegger


zurück zur Übersicht