Mit Bonded By Blood, Fabulous Desaster und Toxic Waltz fallen mir gleich drei Nachwuchs-Bands ein, die sich an Exodus orientieren. Jeder liebt Slayer, aber wer außer Postmortem hat sich mal nach einem Song von ihnen benannt? Doch halt! Hier wird man schnell in die Irre geführt, denn bei Reign In Blood aus Sachsen handelt es sich nicht um eine Retro Thrash Metal-Band, sondern um ein Black Metal-Duo aus dem Dunkelgrafen- und Silberbach-Umfeld, die seit 2004 aktiv ist und bislang zwei Alben veröffentlicht hat. Dunkelgrafen kenne ich noch aus den späten Neunzigern. Nach einem beschwörenden Intro ertönen vertraute, schwarzmetallische Töne. Schnelle, helle Gitarrenläufe werden unterlegt von rasend schnellem Schlagzeug. Doch als der verrückte, besessene, variable Kreischgesang einsetzt, schrauben sie das Tempo runter und grooven wie Sau. Geil! Im Midtempo sägend die Gitarren. Im Gegensatz dazu ist die schöne Leadgitarre aber immer allgegenwärtig, und das, ohne kitschig zu klingen und den bösen Spirit der Musik zu zerstören. Ein bisschen erinnern sie mich an andere ostdeutsche Black Metal-Bands aus den Neunzigern, wie Eternity, Wolfsmond, alte Andras oder Darkmoon Warrior. Auch an Graven oder Zorn fühle ich mich erinnert, um mal bei deutschen Bands zu bleiben. Natürlich werden auch Fans von alten Darkthrone und Mayhem hieran Gefallen finden. Die Produktion ist dünn und kalt und passt perfekt zur dargebotenen Musik, die zwar sauber gespielt und produziert, aber nicht für die große Masse bestimmt ist. Das ist endlich mal wieder geiler Undergound Black Metal, der mitreißt!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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