PULCHER FEMINA - DARKNESS PREVAILS


Label:DECADANCE RECORDINGS
Jahr:2010
Running Time:62:33
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Das Ein-Mann-Projekt von Roberto Conforti ist nach einigen Jahren der Abstinenz wieder zurück. Das letzte Lebenszeichen „Shadows Of The Lovers“, ist immerhin aus dem Jahre 2002. „Darkness Prevails“ beinhaltet nun dreizehn Songs, die Elektropop mit melancholischem und düsterem Unterton bieten. Für einschlägige Clubs wurde noch der passende Beat unterlegt, so dass einen das Ganze doch eher an Mesh und Konsorten erinnert. Roberto Conforti jedoch hat ein Händchen für Harmonien, so dass die Songs nicht ganz im Einheitsbrei untergehen. So wird „Deepest Sins“ zum Beispiel direkt in die Gehörgänge eingebrannt, es baut eine düster-träumerische Stimmung mit so einer Intensität auf, dass man sich dem Song nicht wirklich entziehen kann. „Last Time“ dagegen erinnert sehr stark an Depeche Mode, ohne jedoch deren Magie zu entfachen, obwohl eine schöne depressive Atmosphäre aufgebaut wird. Gänzlich auf Clubtauglichkeit getrimmt dagegen hört man „Tragic Heroes“, „Grim Surroundings“ oder „Holy War“, hier wird der klassische 0815-Beat unter die Songs gelegt und die Melodieführung ist einprägsam, so dass ein Widererkennungswert eintreten kann. Anders dagegen „Bio-Illogical Progress“ oder „Broken Hearted“, auch diese Songs sind für die Tanzflächen, bieten jedoch mehr Eigenständigkeit und haben durch die Melodieführung eine ganz andere Atmosphäre und Intensität, so dass sie sich deutlich von den anderen Songs abheben. Ähnlich durchwachsen geht es auch im zweiten Teil des Albums weiter, „Love You To Death“ entfacht wieder eine melancholisch-romantische Stimmung, „Out Of Control“ oder „Face The Fear“ laden zum Tanzen ein. „Darkness Prevails“ ist kein schlechtes Album, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Einige Songs können mich überzeugen, andere jedoch kommen nicht aus dem Groß der Veröffentlichungen in diesem Genre heraus. Das Album plätschert zum Teil einfach vor sich hin, ohne den Hörer wirklich fesseln zu können, was auch zum Teil an dem einlullenden Gesang liegt, der doch sehr eintönig ist. Fans des soften Elektropops können auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, da es für Fans von Bands wie zum Beispiel Mesh ein tolles Album ist. Wer jedoch auf mehr Abwechslung steht und nicht nur gefühlvolle Herz-Schmerz-Songs bevorzugt, sollte vorher reinhören.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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