DREAMS OF FRAGMENTS - REFLECTIONS OF A NIGHTMARE


Label:ROCKSHOTS
Jahr:2019
Running Time:42:37
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bei Symphonic Metal denkt man häufig an epische, bombastische Musik, nicht selten einhergehend mit einem gewissen Kitschfaktor, vor allem, was die Keyboard-Arbeit und die Refrains angeht. Dass es auch anders geht, beweisen Dreams In Fragments aus der Schweiz. Allzu lange wird es diese Band noch nicht geben, denn das Debüt „Reflections Of A Nightmare“ ist ihre einzige bisherige Veröffentlichung überhaupt. Die Musik ist überraschend modern und ziemlich düster ausgefallen, was ich so nicht erwartet hatte. Sängerin Seraina Schöpfer singt eher in mittleren Tonlagen und nicht sehr operettenhaft, obwohl man jederzeit hört, dass sie diese Gesangsart sicherlich auch beherrscht. Dazu gibt es ergänzend, wie seinerzeit bei den Norwegern Theatre Of Tragedy oder bei Lacuna Coil, auch zusätzliche Death Metal-Growls von Gitarrist Christian Geissmann. Die Musik ist zeitgemäß stampfend mit ihren tiefer gestimmten Gitarren, durch die melancholischen Gothic Rock-mäßigen Keyboards aber auch sehr tanzbar. Das Schlagzeug klingt zwar programmiert und steril, verleiht der Musik aber auch eine gewisse Kälte, die gut ins Gesamtbild passt und von daher nicht unbedingt störend wirkt. Die Strophen und die Riffs gefallen mir an sich ganz gut. Lediglich in den Refrains trifft man dann häufig auf die typischen Symphonic-Elemente wie simples Keyboard-Geplänkel und einlullende Gesangslinien. Was man ihnen aber zugute halten muss, ist dass sie direkt in den Gehörgängen hängen bleiben. Fans von Within Temptation, Xandria, Epica oder Sirenia werden hier also nur bedingt angesprochen, denn auch Bands wie Amaranthe oder Delain haben hier deutliche Spuren hinterlassen. Allerdings sollte man auch den melancholischen Gothic-Touch der Band nicht unberücksichtigt lassen, der den zehn Songs eine eigenständige Düsternis verleiht. Die saubere Produktion rückt dabei alle Facetten der Musik ins richtige Licht.   

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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