Die italienischen Occult Black Metaller Abhor kenne ich schon seit ziemlich genau zwanzig Jahren. Ihre ersten beiden Demotapes befinden sich seitdem in meiner Privatsammlung. Über die Jahre kam ich immer mal wieder mit ihnen in Berührung, ohne ihren Werdegang noch richtig verfolgt zu haben. Ihr Album „Occulta Religio“ aus dem Vorjahr fand ich wieder richtig geil! Nun legen sie zwei Songs für eine Split-12“ EP nach, die im typischen Stil gehalten sind. Düster mit Keyboards und besessenem Geschrei wie aus einem Horrorfilm sorgen sie für eine schaurige Atmosphäre. Beide enthaltenen Tracks, die die komplette A-Seite einnehmen, sind mit sechs beziehungsweise sieben Minuten recht lang. Aber das ist man ja seit jeher von ihnen so gewöhnt. Ihre düstere, theatralische Musik lässt sich wohl am besten mit ihren Landsleuten von Mortuary Drape, aber auch mit den Griechen von Necromantia oder den Tschechen von Master´s Hammer vergleichen. Auf der B-Seite folgt dann ein Dreizehn-Minuten-Monster der ebenfalls italienischen Doom Metaller Abysmal Grief, die ebenfalls immer Wert auf einen düsteren Horror-Soundtrack legen.  Das Intro ist mit fast vier Minuten zwar etwas lang geraten, aber es unterstützt gekonnt den spannenden Songaufbau. Nach fünf Minuten gibt es eine düster gesprochene Beschwörungsformel, unterlegt von seichten Streichern. Man hat bei dieser Klangcollage fast das Gefühl, einem Ambient-Track zu lauschen. Erst nach acht Minuten ertönt endlich ein doomiges Gitarrenriff mit Schlagzeug unterlegt, was mich an alte Death SS-Klamotten erinnert. Dazu gibt es atmosphärische Keyboards und ein ellenlanges, einlullendes Gitarrensolo. Leadgesang gibt es aber anscheinend nicht. Oder er ist so raunend unterlegt, dass er wie ein zusätzliches Instrument wirkt. Das Artwork der EP erinnert mich stark an die Cover von Grand Belials Key. Wer es sieht, weiß, was ich meine. Zwei sehr interessante Combos! Sollte man sich zulegen!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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