TANZWUT - SEEMANNSGARN


Label:AFM
Jahr:2019
Running Time:100:25
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seemannsgarn, fein gesponnen und alle Lügengeschichten aus der Welt der Seeleute, sind das Thema dieses Albums. Wohl gewählt der erste Titel „Seemannsgarn“, typisch Tanzwut, ein netter Einstieg. Ob es die Liebste wohl glaubt, oder auch nicht, etwa die anderen Zuhörer? Macht die Band um Teufel (Gesang), Rene (Bass), Shumon „Zack“ (Drums), Pyro (Bagpipe), Bruder Schlaf (Bagpipe) und Alexius (Keyboard,Percussion) richtig gut. Geschichten rund um alle Bösartigkeiten der Legenden von Piraten, Seeleuten und irren Kapitänen. Schlachten an allen Ecken und Enden. Der Tod spielt vorder- und hintergründig immer eine Rolle. „Die Letzte Schlacht“ steht für all die Gemetzel auf Hoher See. Denn wohl wahr…die letzte Schlacht, kennt tatsächlich keine Sieger, denn nur die knochige Hand des Teufels, bleibt Blut beschmiert am Ende. „Schwarzes Gold“, startet heftig mit Anleihen des Heavy Metal, aber bei Tanzwut ja nicht selten. Treibend, voller Kraft, ungemeine Schnelligkeit. Kinder Weinen oft. Die Gier nach Geld, gab es schon immer. Tanzwut überträgt das Alte ins Neue. Dieses Stück könnte auch auf jedem Album sein, das sich mit den Themen der Neuzeit beschäftigt. Eindringlich…bleibt hängen. Die Ballade „Ich bin Der Nachtwind“, ist für mich ein Big Point. Wird nach und nach etwas heftiger, bleibt aber im Bereich eines ruhigen Songs. Teufels Stimme bestimmt diesen Song. Zeigt Breitseite und Kraft. Man hat das Gefühl, er könnte jeden Moment zum Sturm werden oder auch tatsächlich der Wind auf deiner Haut sein. „Der Puppenspieler“, Bagpipe Hämmer und Drum Druck. Mystischer Gesang und ab geht es. Puppenspieler, spiel dein Spiel. Sei der letzte Vorhang, oder auch der Anfang. Spiel erst einmal. Wir werden sehen. Es ist unser aller Lebensspiel. Denn auch wenn der Vorhang fällt, die Welt dreht sich weiter. Das Leben, doch nur ein Puppenspieler, voller Lügen und überraschenden, Momenten? Surreal die Begegnung auf „Francois Villon“, in Nebel gehüllt, glühend, brennend durch die Zeit. Doch ohne Herz. Schwarzes Herz, gefüllt mit Schnaps. Auch gut interpretiert. Gar nicht bedrückend, eher beschwingt. Lass ihn Brennen, denn er hält dich fest. Rammstein-Anleihen folgen, müssen aber nicht unbedingt sein. Hat die Band nicht nötig. Alles in allem ein sehr tiefgründiges und sehr emotionales Stück Musik. Tanzwut wird immer besser. Und der Teufel spielt wahrlich die Hauptrolle. Lebe dein Leben, jeden Moment. Zum Abschluss dann noch „Gib Mir Noch Ein Glas“ (feat. Kärbholz). Richtig gut. Geht tief ins Herz. Weiter so Tanzwut. Die nun folgende Tournee wird ganz sicher ein Erfolg. Mittelalter-Background Philosophie im Gewand der Neuzeit.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer


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