MASS - STILL CHAINED


Label:PRIDE & JOY
Jahr:2019
Running Time:65:44
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mass sind eine Legende unter dem Radar, nie zu ökonomischem Ruhm gelangt, jedoch von eingefleischten Fans immer noch sehr geschätzt. Und wenn dann ein neues Album mit einem einzigen, verbliebenen Gründungsmitglied erscheint, darf man gespannt und skeptisch zugleich sein. Wenn man den aktuellen Härtegrad von Metal zugrunde legt, fahren Mass doch eher im Bereich des klassischen, melodiösen Hardrock, was ja erstmal alles andere als schlimm ist, zumal eine ultra gut klingende Hammond-Orgel das ganze soundmäßig in die Nähe von Rainbow oder Uriah Heep rückt. Referenzen, die nicht wehtun dürften. „Restless“ als Opener der Scheibe, holt einen gut ab und zeigt, wohin die Reise geht. Klassisch aber nicht antiquiert und bissig packt einen ein gradliniger Rocker, der Spaß macht. „Straight To Hell“ geht sehr nach vorne und erinnert an eine schnelle Rainbow Nummer, punktet dabei dann auch noch mit einem coolen Refrain, ähnlich wie „Back To The Music“, ein echter Ohrwurm. Aber auch verhaltenere und im Mid-Tempo Bereich angesiedelte Songs können überzeugen, wie zum Beispiel der rock ´n´ rollige Stamper „Born To Lose“. Die Scheibe hat eine schöne Dynamik und stilistisch eine Variabilität, die das Ganze durchaus spannend und hörenswert macht. Der gut ausbalancierte Sound, der der atmet und lebt und dabei sehr klassisch um die Ecke kommt trägt sein Übriges zu einem stimmigen Gesamteindruck bei. Alles gut also? Ja und nein. Viel Licht, wie oben beschrieben, aber so richtig anturnendes Songwriting fehlt ein bisschen, die Hynme bleibt aus und auch der Gesang, der mir persönlich zu eintönig und angestrengt klingt bremsen ein wenig die Euphorie. Gesang ist nun aber immer eine sehr persönliche Geschmacksfrage, die ich daher nicht in die Gesamtwertung eingehen lasse. Unter dem Strich bleibt ein gutes Hardrock Album, über das sich Fans der Band sicher freuen werden. Und denen werden meine Abstriche in der Note auch herzlich egal sein. Und genau so soll es sein. Reinhören und sich selbst ein Bild machen heißt die Devise!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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