Belgien ist zwar nicht gerade die Black Metal-Hochburg, aber tatsächlich sind Enthroned jedem Schwarzheimer eigentlich ein Begriff. Bereits 1993 gegründet, können sie heute schon auf elf reguläre Alben zurückblicken. Und auch das neue Werk „Cold Black Suns“ kann wieder so einiges. Auch wenn aus der Urbesetzung nur noch Sänger Nornagest mit dabei ist, der Band hat das Besetzungskarussell nie geschadet. Die neun enthaltenen Songs klingen im Prinzip so, wie man es von ihnen gewohnt ist. So kann nur eine Black Metal-Band klingen, die ihre Ursprünge in den Neunzigern hat. Der Opener „Ophiusa“ beginnt düster und bedrohlich mit doomigen Riff, ist aber mehr ein dreiminütiges Intro geworden. Spätestens beim nächsten Track „Hosanna Satana“ geht´s aber richtig ab! Tiefe, fast Death Metal-lastige Gitarren werden unterlegt mit wahnsinnig schnellem Geblaste. Der Gesang klingt wütend und angepisst. Aber Enthroned drücken auch, wenn sie mal kurz die Handbremse anziehen. Die Musik auf „Cold Black Suns“ ist wahrlich bedrückend und apokalyptisch. Von der Machart her erinnert mich das neue Album an spätere Schandtaten von Marduk, Gorgoroth oder 1349, obwohl die Belgier kein stumpfes Plagiat sind und ihr eigenes, finsteres Gebräu verzapfen. Man muss schon echt mies gelaunt sein, um dieses Album am Stück genießen zu können. Viel hängen bleibt leider nicht. Das Gesamtwerk überzeugt eher durch die rabenschwarze Atmosphäre. Was definitiv stört, ist der getriggerte Schlagzeug-Sound, der maschinell und unnatürlich klingt, dem Ganzen allerdings auch wiederum die passende klinische Kälte verleiht. Wer nordischen Old School Black Metal mag, aber keinen Bock auf eine weitere Darkthrone-Kopie hat, der kann hiermit aber sicherlich durchaus etwas anfangen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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