APHRODITE - LUST AND WAR


Label:FIGHTER
Jahr:2019
Running Time:36:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ziemlich fassungslos sitze ich nach dem ersten Hördurchgang von „Lust And War“, vor den Lautsprechern. Die wollen uns doch verarschen! Jo Capitalicide, der Gründer von Ice War, haut hier eine Eigenkreation heraus, die an Einfachheit kaum zu unterbieten ist. Wie eine Ramsch-Version von Znöwhite, simples Gitarren Gedresche im 80er Jahre Stil. Dazu der Gesang, also ich nenne das jetzt mal so, von Miss Tanza Speed. Die Lady singt normalerweise bei der Band Demona. Dem einen oder anderen mag vielleicht ihr spanischer Akzent gefallen, aber das äußerst beschränkte Frequenzband, was die Dame da zum Besten gibt, nervt recht schnell. Da kann sie noch so viel „Ohohohoho“ singen. Über allem steht der absolute Minimalismus, songtechnisch, produktionstechnisch und spielerisch erst recht. Wahrscheinlich hat jede Punkband hier ausgefeiltere Songstrukturen zu bieten. Eine Platte die mindestens dreißig Jahre zu spät kommt, damals hätte sie vielleicht im Fahrwasser mit den bereits erwähnten Znöwhite oder auch frühe Chastain und nicht zu vergessen Vixen (nein nicht die Mädels aus Minnesota, sondern die Truppe um Marty Friedman und Kim La Chance, die sich später in Hawaii umbenannten) mitschwimmen können. Aber das war alles weitaus innovativer wie diese Scheibe hier. Ich gehe mal stark davon aus, dass es sich um ein einmaliges Projekt handelt. Trotzdem „Setzen – Sechs!“

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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