Ein bisschen überrascht war ich ja schon, als ich las, dass Merrimack jetzt bei AFM unter Vertrag sind. Das Label ist ja sonst für traditionellen Metal bekannt. Diese Franzosen hier tummeln sich aber seit Jahren im Black Metal-Underground. Gegründet wurden sie bereits 1994. Textlich hat man sich nach den mittelalterlichen Ausschweifungen der Anfangstage nun komplett auf den Satanismus fixiert. Musikalisch ist aber noch alles beim Alten geblieben. Schneller, schnörkelloser Black Metal der alten skandinavischen Schule mit fadendünnen Gitarren, viel hohem Tempo und ohne großartige Rhythmuswechsel bei dünner, kalter Produktion werden dem Hörer vor den Latz geknallt. Zumindest lässt das der nur 49 Sekunden andauernde Opener „Vestals Of Descending Light“ vermuten. Das darauf folgende „Arousing Wombs In Nine Angels Pleroma“ widerlegt diese These jedoch ganz schnell wieder. Die Produktion ist gut und druckvoll. Und die Band gibt sich zunächst doomig und rhythmisch. Aber auch vor dem gewohnten hohen Tempo weichen sie nicht zurück. Merrimack ziehen alle Register ihres Könnens und legen ein gutes Black Metal-Album ab, das zwar hauptsächlich auf rockigeren Rhythmen basiert, aber auch viel Abwechslung bietet. Langeweile kommt hier nie auf. Kaum hat man sich an die sphärischen Midtempohymnen gewöhnt, reißen uns Merrimack mit hohem Tempo aus der Trance. Der tolle Gesang ist beim ersten Hören vielleicht Genrestandard. Aber es fällt auf, dass er immer böse klingt und dennoch sehr angenehm anzuhören ist. Mit Merrimack ist auch mit dem vierten Studioalbum definitiv noch zu rechnen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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