Alter = Weisheit…für William Shatner sicher nicht . Der Weg ist das Ziel. Sei da. Immer wach. Nimm den größten Scheiß ernst und arbeite dran. Bleib Neugierig, verlier das Kind nicht in Dir. Öfter schmunzeln als erwartet. Das Geld kam nicht vom Raumschiff. Obwohl Kult, oft, viel zu oft kein Geld. Immer wieder Rückschläge. Doch aufgeben? Wenn man ein Ziel hat, niemals. Auch wenn man das Ziel oft nicht erkennt, bleib dran. Ich bin ja selbst nicht mehr der Jüngste, sehe viele Parallelen. Der Mann hat Recht und lässt die Welt teilhaben an seinem auf und ab und dies niemals abgehoben, immer bodenständig. Mister Shatner weiß wovon er redet. Weiß den eigenen Wert klar und unverblümt einzuschätzen. Weiß um den Wert des Geldes in der Welt und im eigenen Leben. Kennt den Wert einer Freundschaft. Auch wenn man diese, wenn auch ungewollt verliert. Setzt Liebe und Vertrauen über alles. Verlor seine größte Freundschaft und wird niemals wissen warum. Denn der wohl einzige wirkliche Freund in seinem Leben ist Tod…wird keine Antwort mehr geben. Sein Name Leonard Nimoy. Lange Zeit wie ein Bruder. Und dann ist etwas geschehen, nur Gott weiß, was, das William Shatner selbst auf der Beerdigung dieses für ihn so wichtigen Menschen unerwünscht war.

Gerne würde er wissen warum, aber es gibt in diesem Leben keine Antwort. Sterben, ja, ist was für andere, nicht für ihn. Mit der Krebsdiagnose meinte man einen anderen. Wenn nicht, macht er was dagegen und er lebt. Anders bewusster, aber er lebt und sterben, geht ja mal gar nicht. Durch Zeit und Raum immer wieder, jeden Tag und das mit offenen Augen. Geboren, als jüdisches Kind in Montreal, Kanada, in dieser ach so christlich geprägten Stadt. Mit Höhenangst und dann noch unsterblich, bringt einen doch wie selbstverständlich, irgendwann einmal nach Amerika. Er hat alles ausprobiert, ob Gras, Kokain, das er selbst Scheiße nennt, bis hin zu Magic Mushrooms, ein unvergessliches Erlebnis mit seiner Frau. Vier gab es bis jetzt in seinem Leben. Jede wichtig, mehr oder weniger, aber notwendig. Allein sein, nein, das kann er nicht. Doch das wichtigste in seinem Leben, so entnehme ich es seinen Erzählungen: Hunde. Hier Dobermänner und letztendlich Pferde. Echte Liebe und Hingabe erlebte dieser Mann wohl tatsächlich, nur, im Umgang mit seinen Tieren. Dieser Freigeist hat nur eine Angst, die Angst vor dem Sterben und darum bleiben viele Ziele, das zum Sterben keine Zeit bleibt. Leben bis zum Anschlag. Ich bin bewusst nicht auf die unzähligen bemerkenswerten Rollen dieses Mannes eingegangen. Denn ich denke, wenn man an dieses Buch geht und den immer klar strukturierten Captain Kirk im Kopf hat, wird jeder Leser einen riesigen Spaß daran haben, einen wirklichen Menschen zu erleben. Mit Fehlern, sich selbst immer in Frage stellend, ehrlich. Tolles Buch.

ISBN 978-3-85445-664-3

Note: Keine Wertung
Autor: Reiner Langer

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