TALES OF THE NIGHT: ELVELLON, SNOW WHITE BLOOD, AERANEA

Duisburg, Parkhaus Meiderich, 04.05.2019

Bevor es in die Sommersaison mit den zahlreichen vielen Festivals geht, geben sich noch mal Elvellon, Snow White Blood und Aerenea in Duisburg die Ehre, um ein kleines, selbst organisiertes Event zu kreieren. Da mir ja alle drei Bands bekannt sind, und Elvellon im letzten Jahr mit "Until Down", ein verdammt gutes Symphonic Metal Album unter das Volk brachte,  mache ich mich also auf den Weg in die nahe gelegene Ruhrstadt, um dieses Package livehaftig zu erleben.

 

Aeranea - 2019 Den Opener macht das Quartett  Aeranea aus Köln, Oberhausen und Koblenz. Die vier Members erwischen einen schwierigen Start, da die Location zu diesem Zeitpunkt bislang mit nur circa fünfzig Headbangern gefüllt ist. Die Songs bei ihrem Gig stammen alle von den letzten beiden EPs „The Fading Ones“ und „The Demons Inside“, die mit der aktuellen Sängerin Lilly Seth aufgenommen wurden. Und genau diese Vocalistin, läßt sich heute Abend nicht lumpen und zieht trotz noch schlechter Besucherzahl ihre Show voll cool durch. Immer wieder sucht Lilly den Kontakt zum Publikum und versucht dieses zu animieren, was ihr auch sehr gut gelingt. Die beiden Gitarristen, Christopher F. Kassad und Christof Maeyer, explodieren genau so wie ihre Frontfrau, vor lauter Spielfreude. Das selbe gilt auch für Drummer Felix Haun, der seine Schießbude gekonnt bearbeitet und sehr gute Drum-Einlagen zaubert. Von Song zu Song, wird Aeranea immer besser, so dass der Metalhead zum Schluss des Gigs, Appetit auf deutlich mehr hat.

Setlist: The Fall, Any Other Way, The Hours Of Suffering, Prayers Die, Fear, Forgotten And Numb, Nothing Left, Silence

 

Snow White Blood  - 2019 - 2"Mirror, mirror on the wall... who`s the fairest one of all?", klingt es aus den Boxen, der Symphonic Metaller von Snow White Blood, aus dem Bundesland Hessen. Hauptsächlich umschreiben die drei Herren und ihre junge Frontfrau, Ulli Perhonen, die Märchen und Fabel der Gebrüder Grimm in ihren Texten. Das Outfit von dem Vierer kann sich durchaus sehen lassen. Alle drei Herren tragen maßgeschneiderte Anzüge, die einem an die Märchenwelt aus früherer Kindheit erinnert. Die Frontlady tritt in einem traumhaft schönen, schwarzen Kleid auf, so dass manchem Zuschauer schon beim Anblick der jungen Dame der Atem stehen bleibt. Auch sonst hat Snow White Blood einige Überaschungen für ihre Fans im Gepäck. Der dritte Song im Set, „Longing For The Sea“, ist eine sehr schnelle Nummer, die nicht auf ihrer EP „Once Upon A Fearytale“ vertreten ist, und irgendwie hätte der Song auch auf das „Oceanborn“ Album von Nightwish gepasst, da Miss Perhonen exakt in der selben Tonlage wie Tarja Turunen singt. Danach folgt die Ballade, „Never-Ending Waltz“, und Ulli schafft es auch  bei dieser langsamen Nummer mit sehr viel Gefühl zu singen und eine phantastische Harmonie in die Halle zu zaubern. Kurz darauf, kommt es zu einem weiteren Genuss für Augen und Ohren. Lilly Seth von Aeranea betritt die Bühne, und performt zusammen mit Ulli Perhonen die Nummer, „Shared Heart“. Nach gut fünfzig Minuten ist der Gig dann vorbei, und zum Abschluss gibt es dann noch das Live-Debüt, von „Drop A Stitch“. In diesem Song handelt es sich um das Märchen der Frau Holle aus der Sicht der Pechmarie, die es satt hat, immer in die typische Frauenrolle gezwängt zu werden. Auf der Bühne hat mich Snow White Blood überzeugt und die blonde Fronterin ist einfach klasse.

Setlist: Mirror On The Wall, Lullaby For The Undead, Longing For The Sea, Never-Ending Waltz,Shared Heart, Court Jester, Shadows Of Our Yesterdays, Sheherazade, Drop A Stitch

Elvellon - 2019 - 1Elvellon aus Moers in Nordrhein Westfalen, haben ja schon einen guten Live-Mittschnitt auf You Tube veröffentlicht, was ich mir schon ein paar mal angeschaut hatte, und, was mich jetzt ein wenig neugierig darauf macht, was sie denn wirklich auf der Bühne können. Um Punkt 22:00 Uhr ist es dann soweit. Nelle Messerschmidt steht mit ihren vier Mittstreitern auf der Bühne, um noch mal für ihr aktuelles Album, „Until Dawn“, die Werbetrommel zu rühren. Mittlerweile ist das Parkhaus mit gut hundertfünfzig Metaller gefüllt, was meiner Meinung nach allerdings eigentlich viel zu wenig für dieses tolle Package ist, zumal der Kartenpreis ja auch nicht ein all zu großes Loch in den Geldbeutel reisst. Der Opener  „Spellbound“, ist eine ruhige, fast schon intromäßige Nummer, womit die Spannung in der Halle spürbar ansteigt, um danach mit der fetzigen Nummer „Oraculum“, das Konzert fortzusetzen. Mittlerweile drehen die Headbanger richtig auf, und der Stimmungspegel steigt unaufhörlich. Am Anfang kommt mir Nele Messerschmidt noch ein wenig verkrampft vor, aber dieses legt sich zum Glück nach den ersten beiden Songs. Nach „Until Dawn“, den Titeltrack des aktuellen Albums, gibt das Mikrofon von der Frontfrau den Geist auf. Ersatz ist aber schnell gefunden. Mittlerweile gibt Drummer Maddin Klüners ein Solo zum Besten mit viel Beifall von den Rängen. Eine sehr spontane und coole Aktion. Beim nächsten Song, „Born From Hope“, stellt dann die Fronterin ihr ganzes Können unter Beweis, genauso auch bei der gefühl- aber gleichsam druckvollen Ballade, namens „My Wings“. Nele macht wärend des ganzen Gigs einen richtig guten Job. Sie trifft, im Gegensatz zum Beispiel zu Madonna beim Eurovision Songcontest, die Töne und die Artikulation sitzt einfach. Etwas Aktivität fehlt ihr vielleicht noch. Das hatten die beiden Sängerinnen der Vorbands ihr doch dann voraus.

Setlist: Spellbound, Oraculum, Silence From The Deep, The Puppeteer, Fallen Into A Dream, Dead-End Ally, Until Dawn, born From hope, King Of Thieves, My Wings, Dreamcatcher



Autor: Markus Scholtissek - Pics: Markus Scholtissek