SECRET RULE - In Italien gibt es jede Menge guter Metal-Musiker, aber nur wenige Metal-Fans


Auf der letzten Tour habe ich Secret Rule leider verpasst, umso erfreuter war ich jetzt, erneut die Chance auf einen Auftritt zu bekommen. Dazu noch als absolutes Sahnehäubchen, ein Interview Termin mit der unfassbar sympathischen Front Lady Angela Di Vincenzo. Die Erfahrung, dass ein Interview während des Soundchecks in der Halle durchzuführen, mehr als Murks ist, habe ich erst vor kurzem gemacht und war davon nicht begeistert. Also entführte ich das Mädel kurzerhand in mein vor der Tür stehendes Auto. Die Tour-Managerin kam noch als Anstandsdame mit, verließ aber nach kurzer Zeit mit der Erkenntnis den Wagen, dass von mir wohl keine Gefahr für ihren Schützling ausgeht. Und somit kam eins der lustigsten und angenehmsten Interviews zustande, das ich jemals geführt habe. Ein Riesen-Spaß, mit Angela über Nutella, holländische Sängerinnen und vieles mehr zu plaudern. Ich hoffe, ihr habt beim Lesen ähnlich viel Freude, wie wir beide im Auto.

logoPistol: Hallo Angela, ich bin der Pistol vom CROSSFIRE Metal Webzine und würde Dir gerne ein paar Fragen stellen. Übrigens ist es das erste Mal, dass ich ein Interview in meinem Auto durchführe; also vielen Dank dafür, dass Du mitgekommen bist.

Angela: Oh klar, es ist mir wirklich ein Vergnügen, haha.

Pistol: Das ist schön zu hören. Wann wurde denn die Band gegründet, und wer sind die ursprünglichen Mitglieder?

Angela: Die Gründungsmitglieder sind Andy, Mike (Michele Raspanti) und ich. Wir haben uns Ende 2014 gegründet.

Pistol: In Anspielung auf Euren Namen: Was ist die geheime Regel der Band?

Angela:  Die geheime Regel? (lacht herzerfrischend) Nach einer langen Nacht in einem Pub, wo wir viel Bier getrunken haben, also wirklich viel Bier, hahaha, haben wir über den Namen der Band gesprochen. Die ursprüngliche Idee war irgendetwas mit einer hypothetischen Zukunft, wo Pharmazeutische Konzerne zusammen mit einer höheren Macht die Welt regieren. Wir haben also eine Geschichte für das erste Album „Transposed Emotions“ entwickelt. Es ging um einen Virus, der von dem mächtigen Konzern entwickelt wurde, um die Leute in Depression verfallen zu lassen. Unsere geheime Regel ist es, Nachrichten in unsere Texte zu integrieren. Wir verbreiten also unsere Musik auf bestimmten natürlichen Frequenzen, die ins Gehirn gehen, wenn die Leute schlafen. So wollen wir sie schützen, um nicht in diese Depressionen zu verfallen. Das ist die geheime Regel und unsere Mission vom ersten Album, haha.

Pistol: Ich liebe Deine klare Stimme und die Tatsache das du ohne die Grunts singst; so wie bei vielen anderen. Hast Du es schon einmal ausprobiert?

Angela: Oh, wirklich? Danke schön! Ich würde es schon gerne einmal ausprobieren, so zu growlen, aber ich habe es nicht gelernt. Es ist unbedingt nötig, dass man diese schwierige Technik beim Singen beherrscht. Leider fehlt mir im Moment die Zeit dafür, diesen Gesangsstil zu lernen. Deswegen singe ich nur Klargesang.

Pistol: Wann hast Du mit dem Singen begonnen? Und hattest Du eine professionelle Ausbildung dazu?

Angela: Ja natürlich, ich habe acht Jahre lang Gesangsunterricht genommen mit klassischer Ausbildung. Sagt man das so? Mein Englisch ist nicht besonders, sorry, manchmal verwende ich die falschen Wörter, hahaha.

Pistol: Das ist überhaupt kein Problem. Es ist ja für uns beide nicht die Muttersprache. (wir lachen beide herzlich)

Angela: Okay, danach habe ich dann die heutige Art zu singen studiert, also alles zusammen innerhalb der acht Jahre.

Pistol: Heutzutage sehe ich, dass sehr viele Sängerinnen gerade aus dem Metal oder Symphonie-Bereich nebenbei auch als Fotomodell aktiv sind. Bist Du in dieser Richtung auch unterwegs?

(Hier gab es jetzt ein kleines Verständigungsproblem, die Managerin wiederholte die Frage zwar dann ebenfalls auf englisch bevor Angela sie bat, doch in Italienisch zu übersetzen, was aber offensichtlich nicht geklappt hat. Jedenfalls ist Angelas Antwort trotzdem sehr interessant und nimmt quasi eine spätere Antwort vorweg – Anm. des Verfassers)

secret ruleAngela: Als ich angefangen habe, Musik zu hören, startete ich zuerst mit italienischem, melodischem Pop. Ich habe erst so ungefähr 2002 begonnen, Metal-Musik zu hören. Dazwischen war es mehr harte Rock-Musik, wie Skunk Anansie, No Doubt, Cranberries, weißt Du, solche Sachen eben. Eine meiner absoluten Lieblingssängerinnen ist Anouk aus den Niederlanden (Damit hast du meine vollste Sympathie, ich habe alle Alben von Anouk! – Anm. des Verfassers)

Pistol: Ja, sie ist einfach fantastisch. Ich habe alle Alben von ihr auf Vinyl!

Angela: Ehrlich? Ich auch, haha. Ich bin extra nach Amsterdam gefahren, um sie live zu erleben!

Pistol: Oh, wie ich Dich beneide! Ich habe sie noch nie live gesehen.

Angela: Ja, sie ist auch noch nie nach Italien gekommen. Aber ich liebe sie so sehr.

Pistol: Sie spielt leider nur in den Niederlanden, und auch dort äußerst selten. Scheinbar hat sie keine Lust, live aufzutreten, jedenfalls sagte mir das mal einer aus ihrem Bekanntenkreis.

Angela: Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich denke, sie ist eine der besten Sängerinnen in der Welt.

Pistol: Ja, aber man erzählte es mir so, sie macht ein Album und gut. Live-Auftritte interessieren sie nicht. Und wenn sie dann doch mal ein Konzert gibt, ist es ultraschnell ausverkauft.

Angela: Deswegen bin ich ja nach Amsterdam. Es war einfach phantastisch! Sie ist echt eine meiner absoluten Lieblingssängerinnen. Aber ich liebe auch Sharon Den Adel, Floor Jansen und Anneke von The Gathering, Gentle Storm und all ihre Projekte. (Wie viele Pluspunkte willst Du denn noch machen, Angela? – Anm. des Verfassers) Aber ich hoffe, dass ich meinen eigenen Stil habe und nicht irgendwen kopiere. Ich denke aber, weil ich so viele unterschiedliche Sänger und Musikstile höre, dass es durchaus möglich ist, die eine oder andere Eigenart unbewusst in sich auf zu nehmen.

Pistol: Das war jetzt sehr schön und interessant, aber nicht die Antwort auf die eigentliche Frage. Ist aber überhaupt kein Problem. Die Frage wäre sowieso später noch gekommen.

Angela: Nein, echt jetzt, sie (die Tour-Managerin) hatte mir doch übersetzt. Lass mich die Frage mal lesen. Vielleicht verstehe ich es dann besser (Sie liest auf dem Blatt). Ah jetzt, Du meinst modeln mit einer Unmenge von Fotos in den sozialen Medien.

Pistol: Ganz genau, so für Mode auf dem Laufsteg, wie zum Beispiel Naomi Campbell, um mal einen Namen zu nennen.

Angela: Oh, das tut mir leid, ich habe das nicht verstanden.

Pistol: Nein, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Die Ausführung über deine favorisierten Sängerinnen war weitaus interessanter als die eventuelle Antwort auf meine Frage, haha. Gut, machen wir weiter. Wer ist denn für die Kompositionen und die Texte zuständig? Probt Ihr noch richtig zusammen, oder nimmt jeder für sich was auf und teilt es dann mit den anderen?

Angela: Also du meinst den Songwriting-Ablauf, ja? Okay, also ich nehme sehr oft meine Ideen auf dem Mobiltelefon auf. Gerade gestern habe ich wieder etwas aufgenommen, weil es mir spontan so in den Sinn gekommen ist. Als wir mit dem neuen Album beginnen wollten, habe ich alle meine Ideen zu Andy (Andy Menario, der Gitarrist). Gleichzeitig hatte er schon einiges an Gitarrenriffs aufgenommen. Aus diesen Aufnahmen haben Andy und ich dann die Songs komponiert. Mit diesem Rohmaterial sind wir dann zu den anderen Beiden gegangen und haben das alles zusammen im Proberaum ausgearbeitet. Dort haben wir dann gemeinsam versucht, das Ganze zu arrangieren. Die Texte und die Ideen für das Konzept des Albums sind aber alle von mir.

secret rulePistol: Ihr habt Euch schon mit vielen Bands die Bühne geteilt. Meistens waren es, verzeihe mir das Wort, „Female Fronted“. Was soll das bedeuten? Es ist kein Genre, es ist einfach nichts. Wie denkst Du darüber?

Angela: Ja, da stimme ich Dir zu! Den Grund für diese Bezeichnung weiß ich auch nicht. Ich denke, Metal ist Metal. Der einzige Unterschied ist eben, ob mit Sängerin oder nicht. Wir versuchen auch immer, Bands mit männlichen Sängern zu finden, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Leider ist das ziemlich kompliziert, was zum Teil auch vom Label kommt, da sie sehr viele Symphonic Metal-Bands unter Vertrag haben. Dabei sehen wir uns selber gar nicht in diesem Bereich; eher wie ein Mix aus Rock, mit elektronischen Elementen und halt ein wenig Symphonic. Außerdem singe ich ja auch in verschiedenen Stilen. Das Problem ist wirklich die Einstufung seitens des Labels, das wir aber andererseits benötigen, um Werbung zu machen oder Neuigkeiten zu verbreiten. Und nur auf diesem Wege können wir neue Fans gewinnen, die sich für unsere Musik interessieren. Aber diese Bezeichnung „Female-Fronted“ ist wirklich nicht schön, da gebe ich dir vollkommen Recht.

Pistol: Leider habe ich Euch ja auf der letzten Tour verpasst. Du erinnerst Dich vielleicht. Es war mit Vision Of Atlantis und Sleeping Romance. Da waren alle irgendwie krank und hatten die Grippe.

Angela: Nun sind heutzutage fast alle Bands mit Sängerin im Symphonic Metal-Bereich eingeordnet (lacht wieder lauthals), aber wir sind eben keine davon. Trotzdem ordnet uns das Label dort ein, nur weil ich eine Frau bin, die die Band leitet. Das ist schon alles sehr seltsam.

Pistol: Aber es gibt ja zum Glück auch andere, wie Jinjer beispielsweise.

Angela: Oh ja, Jinjer die sind supercool und Tatiana ist sehr, sehr gut!

Pistol: In Italien gibt es heutzutage eine wahre Flut an Power Metal- und Symphonic Metal-Bands. Als ich jung war, kannte ich nur Strand-Musik und Adriano Celentano von dort. Gut und Bulldozer. Aber wann ist diese Szene so groß geworden?

Angela: Echt Bulldozer? Die kenne ich gar nicht.

Pistol: Na, die waren schon extrem. Kennst Du Venom? So ähnlich waren Bulldozer auch.

Angela: Ja klar, Venom kenne ich, also Du meinst, sie klangen ähnlich?

Pistol: Genau, quasi Italiens Antwort auf die beginnende Black Metal-Welle damals. Aber zurück zur Frage, haha.

Angela: Also, ich denke wir haben in Italien weitaus mehr Musiker und weniger Fans. Hahaha, ja, wirklich jetzt. Nein, ehrlich: Wir haben viele sehr gute Musiker, sehr gute Bands, es sind sehr viel „Female-Fronted“ (lacht sich schlapp) entstanden. (abermals Lachpause). Ich muss aber auch sagen, dass sehr viele von ihnen sich sehr gleichen und einer den anderen kopiert. Nun die besten kommen sicherlich aus dem Underground-Bereich. Aber es sind nur wenige richtige Metalheads da, vor allem wenn du im Süden Italiens bist oder dort touren willst. Im Norden dagegen findest du weitaus mehr Leute. Ich denke mal, der Einfluss der angrenzenden Länder spielt da auch eine Rolle.

Pistol: Du hast gerade vom Underground in Italien gesprochen. Gibt es da tatsächlich so etwas wie eine Underground Metal-Szene?

Angela: Ja natürlich. Schau, wir haben kein Metal im Radio oder Fernsehen. Eine Menge Leute in Italien denken, dass Metal einfach nur „Rrröööaaarrr“ (sie macht das passende Geräusch dazu und hat sichtlich Spaß daran) und „tak, tak, tak, tak“ ist, Death Metal, und alle singen nur über Satanas, den Teufel (lacht wieder herzlich). Sie wissen einfach nicht, dass es so viele verschieden Arten des Metal gibt wie Power Metal, Melodic Metal, Symphonic Metal oder Epischen Metal.

Pistol: Aber was ist denn mit Bands wie Rhapsody zum Beispiel? Die sind doch sehr bekannt.

Angela: Ja schon, aber nur den wenigen Metalheads in Italien, aber nicht der Masse der Leute. Der größte Teil der Menschen dort weiß absolut nichts über Metal. Wenn ich meinen Freunden oder Kollegen erzähle, dass ich eine Metal-Band habe, bekomme ich meistens die Antwort, „Oh mein Gott! Rrröööaaarrr“! Nein, es ist eine melodische Metal-Band! Wenn ich sie dann dazu bekomme, mal Musik von Nightwish, Within Temptation oder Secret Rule zu hören, kommt die Antwort, „Wow, ich wusste gar nicht, dass es so eine Art der Musik gibt. Das ist phantastisch.“ Sie kennen es wirklich nicht bei uns, nur die paar Metalheads eben.

Pistol: Also blieb Euch gar nichts anderes übrig als nach Deutschland zu kommen?

Angela: Yeah, meine Eltern leben in Deutschland. Genauer gesagt, in Düsseldorf (Okay, Du hast so viele Sympathiepunkte bei mir, da will ich das als Kölner jetzt mal nicht werten – Anm. des Verfassers) Die kommen heute Abend auch hierhin, haha.

secret rulePistol: Wenn Du keine Musikerin bist, welchen Beruf übst Du dann aus?

Angela: Ich arbeite für eine große Telekommunikationsfirma in Italien. Da bin ich schon einige Jahre; seit 2001 ungefähr. In den letzten Jahren war ich als Verkäuferin im IT Service-Bereich beschäftigt, aber auch wieder für Großkunden. Meine Kunden sind beispielsweise Krankenhäuser, Banken und Großkonzerne. Ich bin der Referent für sie in allen Bereichen des IT-Service, also Sicherheit, Cloudbasierte Dinge, alles was mit Servern zu tun hat und natürlich die soziale Präsenz, Werbung und vieles mehr. Das ich mein Hauptberuf, weil ich denke, um nur Musiker zu sein, musst Du reich sein, haha, sonst wird das nichts.

Pistol: Oder Du hast reiche Eltern, haha!

Angela: (kommt kaum aus dem Lachen heraus) Ja, und so haben wir alle Jobs, weil wir das Geld brauchen, um Musik machen zu können.

Pistol: Deswegen habe ich eben schon drei eurer CDs für einen Freund gekauft. Was erwartet die Leute auf einem Secret Rule-Konzert?

Angela: Sicherlich eine Menge Energie, reichlich Spaß, weil ich denke, dass wir recht sympathisch sind? Oder nicht? (definitiv ja!) Wir versuchen, viel mit dem Publikum zu interagieren; einfach weil wir denken, dass da ein Austausch an Energie stattfindet. Es soll ja in beide Richtungen fließen.

Pistol: Eine Freundin von mir aus Nashville singt auch in einer Band. Und sie hat ein Tattoo am Arm, das übersetzt bedeutet, „Gib ihnen etwas, an das sie sich erinnern können“. Ich glaube, das ist der Punkt, der eine gute Show ausmacht. Aber zur nächsten Frage. Manche Menschen würden alles für den Erfolg tun. Wo sind da bei Dir die Grenzen?

Angela: Wir wollen natürlich die Musik spielen, die wir lieben, ohne dass uns jemand sagt, ihr müsst dieses oder jenes verändern. Es kommt eben darauf an. Wir lieben das, was wir spielen, und wir wollen weiterhin spielen, was wir lieben. Das Gefühl, wenn wir auf der Bühne stehen und performen. Ich persönlich könnte nichts singen, was mir nicht gefällt, weil Kunst ist immer auch mit Gefühl verbunden. Wenn Du das nicht hast, ist es schwierig. Das ist ein Punkt, und wir wollen es eben auf einem korrekten Weg tun. Gleichzeitig respektieren wir andere Menschen, auch das ist eine unserer Regeln. Wir möchten nicht korrumpiert werden! Oh je, es ist schwierig, die richtigen Worte in Englisch zu finden.

Pistol: Du machst das ganz hervorragend! Ich habe da genauso meine Probleme. Aber wir schaffen das, haha. Mein Herzblatt hat leider kurzfristig einen Termin auferlegt bekommen, sonst wäre sie hier. Sie spricht perfekt Englisch.

Angela: Für mich ist das halt manchmal schwierig, weil ich Italien überhaupt kein Englisch spreche; weder im Job noch mit meinen Freunden.

Pistol: Na, dann spreche mal Englisch mit Australiern, das ist richtig spaßig. Du verstehst am Anfang nicht ein Wort. Gut, was macht Dich glücklich?

Angela: Zu singen, haha (wieder dieses unglaublich herzliche Lachen), und Nutella zu essen.

Pistol: Nutella? Ist das Dein Ernst?

Angela: Ja, ich liebe Nutella. Ich habe mein persönliches Glas aus Italien mit auf Tour. Eigentlich habe ich immer Nutella dabei. Ja, es gibt mir Energie, haha.

Pistol: Ich esse es eigentlich nur noch im Urlaub, weil ich mich sonst nicht beherrschen kann. Von Zeit zu Zeit gibt es in Deutschland eine Sonderedition im fünf Kilogramm Glas.

Angela: Oh mein Gott, wirklich? Ja, und dann mit dem Löffel rein; einfach nur gut.

Pistol: Es ist Dein letzter Tag auf der Erde, hoffentlich nicht, nur rein fiktiv natürlich. Was würdest Du unbedingt noch tun wollen?

Angela: Puh, eine verdammt schwere Frage. Wenn ich mich noch bei jemanden für etwas entschuldigen müsste, würde ich das als Allererstes tun. Und wenn ich vielleicht das Leben von jemanden verbessern könnte, bevor ich sterbe, würde ich das auch tun. Ich würde das machen, weil ich schon mal darüber nachgedacht habe, wenn ich älter werde, dass ich meine Zeit anderen Menschen widme, die vielleicht Hilfe brauchen. Das ist mein Verlangen, was ich an meinen letzten Tag tun würde.

Pistol: So, die Frage hast Du ja eigentlich eingangs schon beantwortet: Welche Musik hat Dich beeinflusst, und was sind Deine drei Lieblingsalben?

Angela: Natürlich Rock-Musik und melodischer Metal. Aber meine drei Lieblingsalben, das ist sehr schwer. Ich liebe Anathema, besonders die Alben „Weather Systems“ und „A Fine Day To Exit“, dann das zweite Album von Anouk, „Urban Solitude“. Ich denke, das sind so meine drei absoluten Favoriten, aber ansonsten gibt es noch jede Menge Platten mehr, die ich liebe, zum Beispiel „In A Reverie“ von Lacuna Coil ist erstklassig. Cristina Scabbia gehört auch zu meinen Lieblingssängerinnen. Sie ist großartig! Und natürlich The Gathering. Ich erinnere mich nur nicht mehr an den Titel des Albums; das mit dem gelben Cover (Das ist „How to Measure a Planet?“  - Anm. des Verfassers) Ich habe es in meiner Sammlung, aber erinnere mich nicht mehr an den Titel.

secret rulePistol: Eine gute Freundin von mir ist 71 Jahre alt und spielt immer noch Metal-Shows. Dieses Jahr steht sie zum wiederholten Male in Wacken auf der Bühne. Kannst Du Dir vorstellen, ein Leben lang auf der Bühne zu stehen?

Angela: Solange mich meine Füße und Beine tragen, möchte ich Metal spielen. Es ist unser Leben, und wir können nicht ohne Musik sein. Auf Wacken zu spielen, ist natürlich ein großer Traum.

Pistol: Für eine Band ist es bestimmt ein riesiges Erlebnis, dort zu spielen. Mir persönlich ist das alles zu voll und viel zu kommerziell. Die meisten Leute, die ich kenne, fahren dorthin, um sich zu betrinken und sehen sich nur einen Bruchteil der Bands an, die dort auftreten.

Angela: Wirklich? Ich war noch nie dort, aber Mike, unser Bassist, ist er Älteste in der Band, und er  träumt davon, einmal dort zu spielen. Einmal haben wir gesagt, Mike, wir bringen Dich nach Wacken. Sieh es als Versprechen.

Pistol: Okay, das war wirklich sehr unterhaltsam und hat großen Spaß gemacht, mit Dir zu plaudern. Hast Du noch ein paar Worte an unsere Leser?

Angela: Zuerst bedanke ich mich für das Interview - es war echt schön - und an Eure Leser! Hört nicht auf, Metal-Bands zu unterstützen! Wir brauchen Euch! Wir hoffen darauf, Euch auf unseren Konzerten zu treffen! Oder hört Euch unserer Musik auf Spotify, YouTube oder wo auch immer an. Danke an alle, die uns Supporten! Wir sind nur hier durch Euch!

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Autor: Pistol Schmidt