SKÁLD - VIKINGS CHANT


Label:DECCA
Jahr:2019
Running Time:37:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wie will man ein Album besprechen, dessen Musik so ursprünglich klingt, als würde es sich um traditionelle Lieder handeln? Die nordische Mythologie ist hier allgegenwärtig und manifestiert sich nicht nur in der Musik, sondern ebenso im Outfit und Stil der drei Sänger/Innen. „Wikingers Gesang“, so der Albumtitel, passt wie die Faust aufs Auge. Düsteres Klangwerk mit hypnotisierenden Stimmen, die im Einklang mit der Natur scheinen. Passt der Soundtrack für alle die heuer gerne der Realität entfleuchen und sich zu jeder Gelegenheit in ihr Gewand schmeißen. Obschon ich davon ausgehe, dass diese Jungs und das Mädel, mit den schweren Tonlagen, es durchaus ernst meinen. Sie wollen der Poesie von alten Göttern und deren Treiben, neues Leben einhauchen. Das alles läuft hinaus auf Stammesmusik, die nachts stundelang im betörenden Rhythmus am Feuer ertönt. Dabei sind die schamanischen Trommeln, mit ihren intensiven Beats, von ganz besonderer Bedeutung. Von der Anzahl diverser Streicher-Instrumente wie die Lyra, Talharpa (Pferdeschwanzhaar-Harfe) und der Citole (Schalenhalslaute), ganz zu schweigen. All das und es handelt sich um Franzosen, haha. Ja, das sind die wahren Wikinger! Nein, neu ist dieser Neofolk nicht (Wardruna lässt mit dem Album „Ragnarok“ grüßen), da könnt ihr Etliches bei meinem alten Brötchengeber: www.obliveon.de entdecken. Dennoch, man hat sich ins Zeug gelegt und die Sänger/Innen benutzen altnordische Texte der berühmten Edda (ein Lehrbuch für Skalden, ergo Dichter). Manchmal überreizen die Beiträge, die nicht alle überzeugen können aber wer sich an einem Samstagabend gerne in einen mystischen Trance versetzen möchte, hat hier nun eine weitere musikalische Zutat.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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