Die deutschsprachige Rockmusik wird mehr und mehr zu einem undurchdringlichen Sumpf. Immer neue Bands drängen auf den Markt, die immer wieder Musik nach dem gleichen Muster produzieren. In diesem Genre noch positiv hervorzustechen wird stets schwerer. Den fünf Berlinern der Formation F.R.I.D.A. allerdings gelingt es geradezu vorbildlich. In erster Linie spielt die Combo Deutschpunk, würzen ihn aber mit genau der richtigen Mischung aus Hardcore- und Metalelementen. Dadurch klingt ihr Sound frischer, spritziger und eine Spur härter, insgesamt authentischer, als der vieler Ressortkollegen. Ihr Debütalbum „Meinungsmoment“, beginnt direkt mit einem echten Brett das den Titel „Graue Vögel“ trägt. Zu den bissigen Gitarren und dem aggressiven Drumming mischt sich rauer Gesang und eine gewisse Streetcore-Attitüde. Dies ist auch wenig verwunderlich, da F.R.I.D.A. sich für diesen Song den von Toxpack bekannten Veteranen Schulle, als Unterstützung gesichert haben. Deutlich punkiger wird es beim Titel „Justizia“. Der Track weißt bereits auf den Inhalt des Songs hin und verdeutlicht warum sich der punkige Sound hier anbietet. In Beiträgen wie „Komm Mit Uns, Komm“, treten vor allem in der Strophe die Hardcoreelemente in den Vordergrund, während der Refrain mit seiner hymnischen Melodie zum mitsingen einlädt. Der ultimative Hardcoresong der Scheibe ist allerdings eindeutig „Antiheld“. Hier könnte sich manch eine reine Hardcoreband eine Scheibe abschneiden. „Schuld“ zeigt eine weitere Facette des Gewands der jungen Formation. Hier geht es vor allem rockig zu Werke. Kurz vor Ende des Tonträgers gibt es dann noch mit „Jetzt Schlägts 13“, eine echte Hymne zu hören, bevor der zwölfte Hit „Drehmoment“, das Album kraftvoll abschließt. Und nicht nur musikalisch, auch textlich heben sich F.R.I.D.A. von der grauen Masse ab. Auf den meisten Werken der Spate, muss obligatorisch ein Titel sein der aussagt, dass Band XY jetzt endlich wieder da ist, ein Titel mit dem besagte Band XY klar macht, dass sie ihren eigenen Weg gehen, natürlich auch ein Song, dass jeder seinen eigenen Weg gehen soll und es immer weiter geht. Und natürlich eine flache Ode an den Alkohol. Okay zumindest Letzteres ist auch auf „Meinungsmoment“ enthalten. Allerdings kann das Adjektiv flach in diesem Falle durch originell ersetzt werden. Alles in allem würde ich F.R.I.D.A. auf jeden Fall das Potenzial bescheinigen, eine gesamte Szene gewaltig in Aufruhr zu versetzten.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

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