AVANTASIA

Oberhausen, König-Pilsener-ARENA.14.04.2019

Avantasia - 1Tobias Sammet´s Avantasia veröffentlichte im Februar 2019 ihre siebte Scheibe mit dem Titel "Moonglow" und sind nun auf der "Moonglow-World-Tour 2019", um diese neuen Output zu promoten. Die letzte Tour zum Album "Ghostlights" fand zwischen März und Juli 2016 statt. Nach dem Start der Tour am 30. März 2019 in Kaufbeuren, einem Abstecher in Tobis Heimatstadt Fulda 8. April 2019 ist heute mit der König-Pilsener-ARENA in Oberhausen die bislang größte Location an der Reihe. Damals "begnügte" man sich noch mit der Turbinenhalle in Oberhausen. Und ob man es glaubt, oder nicht, die Topposition des Albums in den Deutschen Charts und die unglaubliche Promotion zur Tour bringen knapp 5000 zahlende Gäste in die Halle, die damit beinahe ausverkauft wirkt. Die Stimmung ist von Anfang an klasse. Am Rande sei angemerkt, dass Avantasia am 9. Mai 2019 erstmalig in Japan (Tokio) auftreten, danach sind zwei Gigs für Australien und sogar fünf Auftritte in Nordamerika bestätigt.

 

Avantasia - 2Mit dem Intro "Sinfonie Nr. 9, Opus 125 (Ode an die Freude)", das zunächst hinter dem riesigen Vorhang zelebriert wird, beginnt die Show um Punkt 20:00 Uhr. Dann fällt der Vorhang und man erkennt beinahe typische Avantasia-Aufbauten. In der Mitte das Drumkit von Felix Bohne, diesmal hinter Schutzglas, und links und rechts Treppen, die zur erhöhten Bühne hinter Zäunen führen, Der Nebel schwappt herüber, als Tobi, mit Zylinder ausstaffiert, zu "Ghost In The Moon" in die Arena kommt. Links ist Sascha Paeth, das eigentliche "Brain" von Avantasia , dahinter Miro Ronneberg am Keyboard, links davon Andre Neygenfind am Bass und vorne rechts steht Oliver Hartmann. Hinter ihm das Background Trio mit Ina Morgan, Adrienne Cowan und Herbie Langhans.Avantasia - 3 Bei "Starlight" fliegt der Zylinder durch die Gegend und es kommt Ronnie Atkins (Pretty Maids), der erste Gastsänger, der gleichmal einen riesigen Auftritt hinlegt. Mit "Book Of Shallows", auf Platte gesungen von Mille Petrozza (Kreator), der nicht auf der Tournee dabei ist, genauso übrigens wie Michael Kiske, der mit Helloween-United unterwegs ist oder auch Candice Night, Hansi Kürsch und Amanda Somerville, folgt mit Sängerin Adrienne Cowan (Seven Spiers) die erste große Überraschung des Abends. Diese Frau kann klassisch und clean singen, aber eben auch wie eine Alissa White-Gluz von Arch Enemy growlen, was sie hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. Bei der zwölfminütigen Single "The Raven Child" darf Tobi seinen Fans nicht nur ein Ohr abkauen, das kennt man ja schon, sondern wir kommen erstmalig in den Genuss von Bob Catley, dem Sänger der britischen Hardrockband Magnum. Bei "Lucifer" gibt es ein Wiedersehen mit Jørn Lande und bei "Alchemy" tönt uns die unverkennbare Stimme von dem ehemaligen Queensryche-Sänger Geoff Tate um die Ohren. Avantasia - 4Vom allerersten Album folgt "Reach Out For The Light", gesungen von Gitarrist Oliver Hartmann. Bis zum zehnten Song, dem Michael Sembello-Cover "Maniac", müssen die Damen warten, bis sie endlich ihren süßen Eric Martin von Mr. Big sehen. "The Scarecrow", wiederum mit Jørn Lande, ist für mich das musikalische Aushängeschild der Band. Knallig, unglaublich konstruiert und einfach der Burner. Die Jubelstürme reissen danach nicht ab. Getoppt wird diese Atmosphäre nur noch einmal im hinteren Teil der Setlist, als Tobias, ganz Ruhrpott-like, das “Steigerlied” anstimmt, was vom Publikum natürlich sofort mit gegrölt wird. Der Kerl weiß einfach, wie man mit seinen Fans umgeht. Bei "Shelter From The Rain" darf neben Bob Catley auch Herbie Langhans ganz nach vorne ans Mikro. Insgesamt präsentieren Avantasia mit vierundzwanzig Songs einen großartigen Querschnitt ihrer Schaffensperiode. Schließlich endete mit "Sign Of The Cross / The Seven Angels", bei der alle Gastsänger ein Stelldichein geben, eine beeindruckende Show nach 3 Stunden und 15 Minuten mit einem ordentlichen Konfetti-Regen. Avantasia sind auf Vinyl / CD und vor allen Dingen lifehaftig eindrucksvoll zurückgekehrt und dürften in dieser Form mit den Asiaten und den Amerikanern keine Probleme haben.

 

Setlist:

00. Symphony No. 9, Op. 125 (Ode to Joy)
01. Ghost in the Moon
02. Starlight (mit Ronnie Atkins)
03. Book Of Shallows (mit Ronnie Atkins and Adrienne Cowan)
04. The Raven Child (mit Jørn Lande)
05. Lucifer (mit Jørn Lande)
06. Alchemy (mit Geoff Tate)
07. Invincible (mit Geoff Tate)
08. Reach Out for the Light (mit Oliver Hartmann)
09. Moonglow (mit Adrienne Cowan)
10. Maniac (mit Eric Martin)
11. Dying For An Angel (mit Eric Martin)
12. Lavender (mit Bob Catley)
13. The Story Ain’t Over (nit Bob Catley)
14. The Scarecrow (mit Jørn Lande)
15. Promised Land (mit Eric Martin)
16. Twisted Mind (mit Geoff Tate und Eric Martin)
17. Avantasia (mit Geoff Tate)
18. Let The Storm Descend Upon You (mit Jørn Lande und Ronnie Atkis)
19. Master Of the Pendulum (mit Ronnie Atkins)
20. Shelter From The Rain (mit Bob Catley)
21. Mystery Of A Blood Red Rose (mit Bob Catley)
22. Lost in Space
23. Farewell (mit Adrienne Cowan)
24. Sign of the Cross / The Seven Angels (alle)



Autor: Andreas Gey - Pics: Andreas Gey