CHILDREN OF BODOM - HEXED


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2
Running Time:58:53
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Anfänge von Children Of Bodom vor über zwanzig Jahren habe ich in meiner Jugend direkt miterlebt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass sich die ersten drei Alben nicht nur musikalisch sehr ähnelten. Auch die Cover sahen alle gleich aus. Überall streckte der Sensenmann dem Betrachter die Hand aus, nur die Hintergrundfarben waren immer anders: auf Something Wild“ (1997) rot, auf „Hatebreeder“ (1999) grün und auf „Follow The Repaer“ (2000) blau. Ich hatte sie auch auf einem der legendären No Mercy Festivals in der Essener Zeche Carl in den Neunzigern gesehen, sie danach aber irgendwie aus den Augen verloren. Nun hauen Children Of Bodom schon ihr insgesamt zehntes Studio-Album raus, und ich bin echt überrascht, dass sie im Prinzip noch genauso klingen wie früher! Ähnlich wie Motörhead oder AC/DC bleiben sie ihrem Stil völlig treu, was bei der musikalischen Auslegung schon bewundernswert ist! Es könnte daran liegen, dass sie – bis auf Rhythmusgitarrist Daniel Freyberg, der erst seit 2016 dabei ist – heute immer noch in der Originalbesetzung von 1997 spielen! Die Finnen zocken immer noch eine verspielte, furiose Mischung aus Melodic Death- und Power Metal, unterlegt von permanent scharfkantigem und angepisst klingendem Kreischgesang von Leadgitarrist und Frontmann Alexi Laiho. Hier duellieren sich Gitarre und Keyboards in einer Tour, aber tatsächlich mal so, dass es mir nicht auf den Sack geht, wie bei den meisten finnischen Bands. Hut ab! Das spielerische Niveau ist permanent hoch, dennoch bleiben die Songs immer nachvollziehbar und arten auch nicht in sinnlosen Kitsch aus. Children Of Bodom festigen ihren Stil weiterhin, ohne die Zuhörerschaft mit ständigen Wiederholungen zu langweilen; alles unterlegt von einer blitzsauberen, transparenten Produktion, die zwar zeitgemäß, aber alles andere als klinisch ist. Ich bin positiv überrascht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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