DARK BLUE INC. - LINKED TO LIFE


Label:EL PUERTO
Jahr:2019
Running Time:47:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Rockstar sein ist auch nicht mehr das was es mal war, von wegen bis Mittag im Bett liegen und dann eine Packung Speiseeis in den Frühstücksmund gesteckt zu bekommen. Nein, heutzutage musst du schon ein paar Bands am Start haben, um über die Runden zu kommen. Das hat auch Frank Pané erkannt und gründete Dark Blue Inc. Zusätzlich zu seinen schon bestehenden Bands wie Bonfire, Sainted Sinners oder das Deep Purple Project “Purpendicular“, präsentiert er uns jetzt eine wahrlich ausgewogene Mischung aus metallischem progressiv Rock, mit einem schönem Bluesanteil. Nicht schlecht Herr Specht! Und ich nehme es direkt mal vorweg, mein absolutes Highlight ist das Stück „Deep Blue Sea“, mit Mister Ian Paice höchstpersönlich am Schlagzeug. Aber auch die anderen Nummern wissen schon im ersten Durchlauf zu überzeugen, eigentlich ungewöhnlich für Songmaterial mit einer progressiven Schlagseite. Das Schöne daran ist, die Langrille gewinnt mit jedem neuen Durchlauf. Fein ziselierte Gitarrenläufe lassen ein ums andere Mal aufhorchen und bei „Sacred Sin“ ertappe ich mich dabei, im Booklet nach Al Di Meola zu suchen. Ob er nicht vielleicht als Gastmusiker mit von der Partie ist? Nein, ist er natürlich nicht. Das ist alleine Frank Panés Werk. Schon das instrumentale Eröffnungsstück „Dark Blue Overture“, welches sehr sanft beginnt und sich in einen ekstatischen Blues entlädt kann mich vollends begeistern.

Auf einen derzeit sehr beliebten Baustein greift man allerdings auch auf diesem Werk zurück, dem Wechselgesang zwischen der Schönen und dem Biest. Wobei Biest hier eher bildlich zu sehen ist, den der Gesang von Göran Edman, der auch schon bei Yngwie J. Malmsteen gesungen hat, ist über jeden Zweifel erhaben und hat nichts mit dem Gegrunze sonstiger derartiger Paarungen zu tun. Manchmal erinnert er sogar ein wenig an James LaBrie von Dream Theater. Die Schöne ist in diesem Fall die holde Gattin von Frank Pané, die charismatische Lydia. Dem einen oder anderen bestimmt schon bekannt von der berühmt berüchtigten AC/DC Allgirl Truppe Hells Belles. Dort spielte auch vor vielen Jahren einmal eine gewisse Jen Majura (Evanescence) die Gitarre. Allerdings finde ich persönlich, dass man Lydias Gesangsparts mehr Raum hätte einräumen sollen. Ich hätte sie gerne öfter gehört. Ja ich gebe es ja zu, Frauenstimmen sind nun mal mein Steckenpferd. Trotzdem ein hervorragendes Debütalbum für den anspruchsvollen Musikhörer. Kaufen! Wer sich bis zur offiziellen Veröffentlichung schon einmal etwas Geschmack holen möchte, schaut sich das Video zu „Deep Blue Sea“ auf YouTube an.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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