IS LOVE ALIVE ? - FINAL JOURNEY

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 49:57 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Ziemlich ratlos schaue ich auf das Cover des mir hier vorliegenden Silberlings. Ein Oberpfaffe hält eine lange Stange, an dessen Ende der Balken-Jupp thront. Damit sich keiner auf die Füße getreten fühlt: Ich meine natürlich Jesus am Kreuz. Die Kapelle mit dem quasi Genre-untypischen Namen is LOVE alive ?, bestehend aus Tom Pieper an der Gitarre, Sascha Sievers am Tieftöner, Falko Bröggelwirth am Schlagzeug und zu guter Letzt die Front-Elfe Anne Brandenburg, nehmen uns hier mit auf ihre finale Reise. Oder ist es erst der Anfang? Nun, es handelt sich definitiv um die erste Langrille der Truppe, die nach etlichen Besetzungswechseln jetzt wohl zu ihrem finalen Line-Up gefunden hat. Äußerst vielseitig geht man zu Werke, einzig Speed-Attacken sucht man vergeblich. Im Gegenteil: Das Hauptaugenmerk liegt auf Todesblei-artigen Doomwalzen, um nicht den Vergleich mit den frühen Black Sabbath zu bemühen. Dafür singt Lady Anne viel zu schön; eine sehr klare Stimme, die aber in den unteren Oktaven zuhause ist. Keine Quietschemaus, wie so oft bei manchen Sängerinnen im Metal-Bereich, sondern sehr durchzeichnend. Es erinnert mich ein wenig an eine meiner absoluten Favoritenbands aus Schweden, die unglaublichen Avatarium, wobei ich die Stimme von Jennie-Ann Smith noch einen Ticken eindringlicher finde. Aber ich will die beiden Bands auch nicht miteinander vergleichen, da sie beide auf sehr hohem Niveau spielen. Die Wurzeln liegen aber ganz klar in der Gründungszeit von den bereits erwähnten Black Sabbath. So erfreue mich an jedem Song aufs Neue ob dieser Mischung lavastromartigen Riffs und dem emotionalen Gesang. Einzig die Instrumentalnummer „Purple Starship Blues“ kann mich nicht wirklich überzeugen. Mir erschließt sich der Sinn diese Stücks nicht. Sphärisches Herumgeklimper gehörte allerdings noch nie zu meiner bevorzugten Musik. Sollte ich meine Bewertung noch einmal überdenken, frage ich mich gerade im Inneren, da holt mich die „Army Of The Lost“ brutal in die Realität zurück. Was eine geile Nummer! Sie können also auch schnell! Wer ein Herz für doomigen Sound hat, auf eindringliche Stimmen steht und die Siebziger sowieso für die beste Zeit im Rock hält, der sollte hier zuschlagen. Kauf-Tipp!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt