HEART - LIVE IN ATLANTIC CITY


Label:EAR
Jahr:2019
Running Time:142:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lieber Gott, danke das ich Heart im Jahr 2004, live auf dem Sweden Rock Festival fotografieren aber vor allem erleben durfte. Ein ganz großes Highlight, das mir die beiden Wilson Schwestern Ann und Nancy zu Augen und Ohren brachten. Heuer, zu diesen Aufnahmen, befinden wir uns zwei Jahre später wieder, am 10 März 2006 in Atlantic City, während des Deacdes Rock Live Events. Vielleicht ein ganz kluger Schachzug aktuellere Stars der Rockwelt, als Gäste auf die Bühne zu bitten, um dem jüngeren Volk die Gelegenheit zu geben, sich eine andere Musik zu Gemüte zu führen, weil ihre Helden mit dabei sind. Es gibt vierzehn der bekanntesten Hits aus der Bandgeschichte auf die Lauscher, mit der alles verzehrenden Stimmgewalt von Ann Wilson und die ersten drei Beiträge machen den Anfang mit niemand geringerem als Dave Navarro (ex-Red Hot Chili Peppers, Jane´s Addiction). Da kommt die Elite-Zuschauer-Insel, ganz vorne an der Bühne, mitsamt den geschminkten Kindern, die wohl eher aufgrund des Ruhms der Künstler anwesend sind, als sich jemals mit der Musik der Formation befasst zu haben, komplett in Wallung. Mister Navarro trägt ja auch das Hemd offen, haha.

Während sich der Song „Lost Angel“, lediglich um die eigentliche Band garnt, die seit dem Jahr 2004 aus Craig Bartok (Gitarre), Mike Inez (Bass), Debbie Shair (Keyboards) und Ben Smith (Drums), bestand hat, lud man Gretchen Wilson (übrigens keinerlei Verwandschaftsverhältnis zu den beiden Wilson-Schwestern), die bekannte Countrysängerin, für die Songs „Even It Up“ und „Rock ´n´ Roll“, auf die Bühne ein. Im direkten Vergleich zu der ausflippenden Nancy, gibt Gretchen, bei diesem Led Zeppelin Welthit, doch eher eine müde und lahmarschige Leistung ab. Da macht selbst ihre raue Stimme keinen Spaß mehr. Arroganz macht kein schönes Bild und so schafft sie es zum Schluss, gerade Mal Ann so eben in den Arm zu nehmen…natürlich nach Aufforderung. Baah! Der nächste Gast, für den Evergreen „Dog And Butterfly“ ist Rufus Wainwright. Der bekannte kanadisch-US-amerikanische Singer, Songwriter und Produzent, hat bereits sieben Alben auf dem Kasten, die aber hierzulande kaum Beachtung fanden. Aufgrund des ständigen Ablesens des Textes vom Teleprompter, kommt seine Performance allerdings sehr steril und gestelzt rüber.

Mit der Grunge-Größe Alice In Chains und dem ehemaligen Guns N´ Roses Mitglied Duff McKagan, kommt ein völlig anderer Tenor zu den Hits „Would?“ (nur auf CD und LP) und „Rooster“ (beide aus der Feder von Jerry Cantrell) auf.

Augenweide Carrie Underwood intoniert im Duett die schöne Ballade „Alone“, bevor mein Lieblingshit der Formation mit „Magic Man“ präsentiert wird. Ein weiterer Led Zeppelin Track wird aufgeführt, „Misty Mountain Hop“ und Dave Navarro darf an der Gitarre nochmal alles geben. Das melancholische „Dreamboat Annie“ (mit dem Einsatz der Querflöte von Ann) und der Welt-Erfolg „Barracuda“, bleiben dann für die Band allein. CD und Blu-Ray sind fast deckungsgleich und Heart können wie immer überzeugen.

Tracklist:

01. Bébé Le Strange 

02. Straight On

03. Crazy On You

04. Lost Angel

05. Even It Up 

06. Rock ´n´ Roll 

07. Dog & Butterfly

08. Would?

09. Rooster 

10. Alone 

11. Magic Man

12. Misty Mountain Hop

13. Dreamboat Annie

14. Barracuda

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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