HILOS - Meistens betrunken und zu nichts zu gebrauchen


Normalerweise ist ja Düsseldorf für seine Punkszene bekannt; für Bands wie Male, Fehlfarben oder auch Die Toten Hosen... Obwohl ich die letzte Band nicht mehr in die Punkmusik zuordnen würde, da diese ja in den letzten Jahren ihren Musikstil drastisch verändert haben, aber das ist ja Geschmackssache. Vor einigen Jahren formierte sich die deutschsprachige Funkrock-Band Hilos, die mittlerweile in der Undergroundszene gut mitmischen. Aus diesem Grund sprach ich mit Sänger Frank Brossmann über das Entstehen der Band und deren Zukunftspläne. Mir wurde dabei klar, dass, wenn man eine Combo mit hohen Spaßfaktor sucht, einfach mal ein Konzert von Hilos besuchen muss. Diese Band geht ab wie die Feuerwehr, und das kann man zweideutig sehen.

logoMarkus: Hallo Frank. Erzähle doch mal kurz, wie lange es Euch schon gibt und wie Ihr Euch kennengelernt habt!

Frank: Die Hilos gibt es nun schon fast sieben Jahre. Chris, unseren Bassisten, kenne ich schon Ewigkeiten, und wir haben in diversen Bands gespielt; mal zusammen, mal getrennt. Allerdings war ich damals noch als Drummer unterwegs und habe nur für mich ein wenig geklampft und lustvoll dazu gestöhnt. Irgendwann 2012 saßen wir dann bei Chris im Studio. Ideen hatten wir zu genüge, doch die Band war noch lange nicht komplett. Matti, unseren Gitarristen, habe ich über die Feuerwehr kennen gelernt. Er war damals mein Ausbilder, der uns mit ganz neuen Ideen und Möglichkeiten erschlagen hat. Drummer Ritchie hat uns leider nur ein paar Jahre begleitet. Alex, unser jetziger Drummer, hatte Matti dann aufgetrieben. Die beiden hatten schon vorher zusammen in einer Band gespielt, und unser Ring war wieder geschlossen. 

Markus: Wie  viele Alben habt Ihr schon veröffentlicht?

Frank: Vor kurzem haben wir unser erstes Album „Kraftstoff" auf den Markt gebracht, welches über diverse Downloadplattformen erworben werden kann. Die CD „Zum Wegschmeißen“ kann man auf Konzerten kaufen oder wenn man uns direkt anschreibt. 

Markus: Wie waren bei Euch die Credits aufgeteilt, was das Songwriting und das Komponieren der Musik angeht? 

Frank: Neue Songideen kommen meistens von Matti (Gitarrist) oder es werden auch mal alte Gehirnfürze aus vergangenen Jahren wieder aufgearbeitet. Im Studio ist er quasi mein Gesangscoach. Er weiß, was ich kann oder lieber sein lassen sollte. Wenn man mal in Selbstzweifel versinkt, baut er dich wieder auf. Tja... Chris ist so vieles. Er hat definitiv Managerqualitäten. Er sorgt dafür, dass regelmäßig geprobt wird und koordiniert alles. Als gelernter Schreiner und Tontechniker hat er so einiges auf den Kasten. Neue Songs werden bei ihm im Studio aufgenommen und ins Leben gerufen. Bei Konzerten installiert er die Kameras, Kondomautomaten und leert unsere Urinbeutel. Er füttert Instagram, schneidet unsere Kurzclips... Also er macht so einiges. Alex ist unser frischer Wind aus dem Osten und ebenfalls ein unglaubliches Kerlchen; ein sehr kreatives und geduldiges Köpfchen. Er war maßgeblich an der Erstellung unseres Albums „Kraftstoff" beteiligt. Ähnlich wie Chris hat er Unternehmerqualitäten. Er durchforstet das Internet nach günstigen Konditionen, Konzertmöglichkeiten und schlüpfrige Filmchen (Lach). Bei hitzigen Wortgefechten bleibt er ruhig, bringt es immer auf den Punkt und ist generell sehr unkompliziert. Ja, was soll ich über mich sagen? Ich bin Sänger! Meistens bin ich betrunken und zu nix zu gebrauchen! Die Texte schreibe tatsächlich ich und teile mir mit Alex die Pflege unserer Facebook-Seite, schreibe ebenfalls Clubs an und suche nach neuen Kontakten. Ha... und gebe Interviews!

Markus: Welche Themen werden in euren Texten verarbeitet?

Frank: Faszination Wohlstandsgesellschaft, tolle Worte, aber schwer in einem Satz unterzubringen. Ich versuche ironisch, mit einem Schuss Sarkasmus, die Missstände unserer Gesellschaft aufzuzeigen und dabei humorvoll an die Sache heran zu gehen, da ich selber weiß, wie schwer es ist, den richtigen Weg zu finden.

hilosMarkus: Wenn Ihr in den verschiedensten Berufen mit Schichtdienst usw. arbeitet, ist es dann nicht schwierig für Euch, Zeit zum Proben zu finden?

Frank: Wir versuchen, einmal pro Woche zu proben. Tatsächlich gestaltet es sich manchmal etwas schwierig zu planen, und es fallen Proben aus. Zum Glück haben wir mittlerweile eine Setlist, die immer abrufbar ist.

Markus: Was können wir dieses Jahr von euch erwarten? Hat man die Möglichkeit, Euch auch live zu sehen?

Frank: Es sind für dieses Jahr einige Konzerte in Planung, aber es ist noch nix spruchreif. Sobald wir feste Termine haben, kann man diese entweder auf unserer Facebook-Seite oder Internetseite finden.

https://de-de.facebook.com/hilosmaskulin/

http://www.hilosmaskulin.de/



Autor: Markus Scholtissek