UNHERZ - FÜR IMMER


Label:LAUTE HELDEN
Jahr:2018
Running Time:53:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit zehn Jahren sind die vier Jungs aus Rheinhessen-Pfalz unterwegs und legen mit "Für Immer", ihren siebten Output vor. Nachdem die ersten Scheiben über Massacre Records vertrieben wurden, ist man mit "Das Volk Stellt Die Leichen", aus 2017 beim Verlag "Laute Helden", einem Nebenlabel von SPV unter Vertrag. Nach einem, mal wieder ist man fast gewagt zu sagen, klassisch inszenierten Intro, mit ordentlich "Rumtata" zum Ende, geht es mit "Ganz Oder Gar Nicht", mit recht metallischen Klampfen zur Sache und die melodischen Riffer begleiten den gesamten Track, der mit einem einfachen, aber mitnehmendem Refrain daherkommt. Wir bleiben im melodischen Metal, distanzieren uns damit deutlich von vorherigen Anleihen an Freiwild oder Die Toten Hosen, und lassen mit "Narben Im Herz" tief in die persönlichsten Erfahrungen blicken. Ungewohnt hymnisch angelegt folgt "Wir Alle", und fast zieht man Parallelen zu bekannten, symphonischen Rockgrößen, mit vorwiegend weiblichen Gesangslinien. Nach dem sanftem "Mein Glas", mit klar artikulierten, wenn auch recht pathetischen Texten und großartigem Gesang, erinnert das recht dunkle und mächtig groovende "Seelenfresser", erstmalig an gängigen Deutschrock.

Im Slow-Tempo folgt "Rosen Auf Meinem Sarg", welches sich mit weiterer Spielzeit zu einem kräftigen Stampfer, mit recht monotonen aber interessanten Licks entwickelt. Nochmal im Ruhemodus, aufgepoppt mit etwas Kitsch, tingelt "Noch Einen Tag" daher. Na endlich! Mit nachfolgend gutem Punkrock, rückt "Viel Glück", das zwischenzeitlich in zu seichte Gewässer abgedriftete Liedgut, wieder gerade und führt das Unherz in kräftige Unwetter. Mit anfänglichen Mittelalterklängen, überrascht "Wir Waren Jung". Schnell werden allerdings die Streicher wieder weg geworfen und ordentlich losgerockt. Konträr zum Titel "Wahre Liebe", gibt es hier keinen schmusigen Schmarrn, sondern gesetzten, mit schönen Breaks aufgelockerten Stampfrock. So geht es gleichsam mit "Lass Sie Reden" weiter. Auch hier folgen auf einen balladesken Beginn harte Klampfen, deutscher Arschtrittrock und richtig fordernde Vocals. Das macht Spaß und fetzt. Mit dem stromlosen "Für Immer", verabschieden sich Felix Orschel, Andy Arnold, Benny Daniel und Christian Bogert, und hinterlassen insgesamt einen ganz guten Eindruck, mit einem abwechslungsreichen und ausgereiften Songgut, zwischen melodischen Metal und nicht ganz so typischem Deutschrock.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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