KRÅKE - CONQUERING DEATH


Label:INDIE RECORDINGS
Jahr:2012
Running Time:55:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

“Kråke” ist Norwegisch und heißt nicht Krake, sondern Krähe. Insofern wundert es auch nicht, dass es sich hier um eine Black Metalband handelt, haben doch auch ihre Landsleute Satyricon und Immortal sich häufig textlich auf dieses Tier bezogen. Allerdings gehen diese Jungs hier sehr viel symphonischer und – man verzeihe mir diesen Ausdruck, „untruer“ zuwerke. Das Intro der Platte, "A Murder Of Crows“, ist schön: Wind und eine Akustikgitarre wecken Erinnerungen an epische Bathory zu „Blood Fire Death“-Zeiten. Ein Piano und Chöre gesellen sich dazu und lassen den Hörer in Traumwelten verschwinden. Aber spätestens ab dem zweiten Stück „And A Colder Breed“ wird man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Stampfender, tight gespielter, neumodischer Black Metal steht an der Tagesordnung. Vergleiche mit Dimmu Borgir wären allerdings nicht angebracht, denn ganz so bombastich ist es dann doch nicht. Die Produktion ist gut, aber nicht überproduziert. Und das Keyboard thront als majestätischer Teppich im Hintergrund und lässt die Gitarren glücklicherweise immer im Vordergrund stehen. Kitschige Pianomelodien bleiben hier aus. Und so bleiben Kråke immer druckvoll und heavy. Die Keyboards klingen stellenweise wie ein Filmsoundtrack, was eine tolle Atmosphäre schafft. Wenn ich den Begriff „Symphonic Black Metal“ lese, bin ich normalerweise immer skeptisch und befürchte künstliche Plastiksounds. Kråke lassen sich aber nicht lumpen und liefern vier Jahre nach dem einzigen Demo wirklich ein beachtliches Debüt ab.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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