TIM BOWNESS - STUPID THINGS THAT MEAN THE WORLD


Label:INSIDE OUT
Jahr:2015
Running Time:42:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach "Lost In The Ghost Lights" von 2017 und dem aktuellen Werk "Flowers In The Scene" (2019), liegt mir mit "Stupid Things That Mean The World", nun auch das dritte Soloalbum von Tim Bowness vor. Das elf Tracks umfassende Werk erschien am 17. Juli 2015 bei Inside Out Music. Während die musikalischen Nachfolger in wesentlicher Zusammenarbeit, mit seinem kongenialen Partner Steven Wilson, beim Pop-Duo von No-Man entstanden, findet Herr Wilson hier keine Erwähnung. Produziert von Bowness selbst, war Bruce Soord für den Mix und Steve Kitch für das Mastering (beide von The Pineapple Thief) verantwortlich. Weiter beteiligt sind die Mitglieder der No-Man-Liveband (Stephen Bennett, Michael Bearpark und Andrew Booker), Colin Edwin (Porcupine Tree), Peter Hammill (Van Der Graaf Generator), Phil Manzanera, Pat Mastelotto (King Crimson), Anna Phoebe, David Rhodes (unter anderem Peter Gabriel und Kate Bush), Rhys Marsh sowie Andrew Keeling als klassischer Komponist.

Wir kennen Tim Bowness als zaghaften, verspielten, betont ruhigen und gefühlsbetonten Progger / Artrocker, mit Avancen zum Britpop. Hier startet er mit "The Great Electric Teenage Dream", vergleichsweise heavy mit verzerrten Klampfen und viel psychedelischen Querverweisen. Das gefällt mir allerdings richtig gut. Auf "Sing To Me" erkennen wir wieder den typischen Bowness, mit abwartenden, melancholischen Arrangements, behutsamen Vocals und feinen Synthesizern. Bei "Where You´ve Always Been", verzückt er und lädt mit ambienten Klaviertasten und weichen Zupfern zum Träumen ein. Das ist einfach schön, mitnehmend aber bestimmt nicht überkandiert oder zu sehr versüßt. Mit tanzbaren, wohl im Reggae angelegten Rhythmen, kann auch der Titeltrack überzeugen. Mit stromlosen Gitarren und gehauchter Lyrik und im Zwischenteil mit engelsgleichen Gesängen, folgt das Liebeslied "Know That You Were Loved". Mit verträumtem Gesang beginnt "Press Reset", wird dann flotter und baut ordentlich Spannung auf, die sich dann in einem richtig tollen Riffing entlädt. Wow, das nenne ich mal ein richtig bärenstarkes Songwriting. Einfach ein Hammersong. Nach dem abwartenden, ruhigen, etwas einlullendem "All These Escapes", und dem nicht weniger entspanntem "Everything You´re Not", experimentiert das kurze "Everything But You", mit aufregenden Flöten und dazu passenden Streichern. Nur wenig länger, als das vorangegangene Instrumental ist "Soft William", dessen Geschwindigkeit bereits im Titel verankert ist. Mit verzehrenden Geigen, tupfenden Keyboardsounds, butterweicher Stimme  und einem wunderbarem Refrain entlässt "At The End Of The Holiday" den zufriedenen und selig entspannten Hörer. Ich finde dieses dritte Album noch etwas gelungener als die neueren Werke.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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