TIM BOWNESS - FLOWERS AT THE SCENE


Label:INSIDE OUT
Jahr:2019
Running Time:42:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach dem riesigen Erfolg von "Lost In The Ghost Lights" von 2017, unter anderem Gewinner des Prog-Award, kommt der Brite Tim Bowness mit seinem fünftem Album um die Ecke. "Flowers In The Scene" entstand wiederum in Co-Produktion mit No-Man, sprich seinem Kollegen und Partner Steven Wilson. Darüber hinaus wirken viele weitere Gäste, wie beispielsweise an den Gitarren Peter Hammill (Van Der Graaf Generator), James Matheos (Fates Warning), Andy Partridge (XTC), am Mikro Kevin Godley (10cc), am Tieftöner Colin Edwin (Porcupine Tree), Jim Matheos (Fates Warning), oder an die Backings und der David Longdon (Big Big Train) mit. In der Liste sind insgesamt sechzehn Musiker aufgeführt. Thematisch geht es in den Songs des Konzeptalbums um einen Rockmusikers zum Ende seiner Karriere, der die Erfahrungen auf und hinter der Bühne reflektiert.

Tim Bowness steht für verspielte, proglastige oder im Artrock angesiedelte Songs, wie der Opener "I Go Deeper", das mit Keyboards und melancholischer Stimme, etwas poppigere "The Train That Pulled Away" oder das sanfte und ganz zärtlich gespielte "Rainmark". Etwas dunkler und sehr bedächtig, ja abwartend ist "Not Married Anymore". Etwas Weltmusik und jazzlastige Arrangements mit Klavierbegleitung begegnen uns beim Titeltrack mit hier phasenweise nur gehauchten Vocals. Bei "It's The World" darf der Fates Warning Gitarrist ran und sogleich wird es rau und recht psychedelisch, für einen Tim Bowness, schon ungewöhnlich heftig. Warm und mit Bläsern, im etwas jazzigen Ambiente und ganz losgelöst, entspannt, gibt sich "Borderline". Bei "Ghostlike" findet sich ein recht technisiertes Drumming und die Synthesizer, die zum Tanzen einladen, erinnern an neuere Depeche Mode. Ganz konträr dem Titel "The War On Me", sind die Arrangements bei diesem Lied fast typisch ruhig, gefühlvoll und zaghaft mit einem wunderbaren Klangbild. Das filigrane Gitarrenspiel von Peter Hamill, prägt das im Britpop mit zügigem Abgang und ausuferndem Refrain angesiedelte "Killing To Survive". Mit dem vierminütige "What Lies Here" mit schüchternen, dezenten Tunes (featuring Kevin Godley und Andy Partridge) beschließt Tim Bowness sein neuestes Werk. In der Summe fand ich den Vorgänger, mit mehr Flöteneinsätzen, Violinen und hier und etwas mehr symphonischen Bombast, abwechslungsreicher.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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