DEVILGROTH - SONGS OF THE POLAR NIGHT


Label:NARCOLEPTICA
Jahr:2018
Running Time:43:22
Kategorie: Import
Compilation
 

Erst kürzlich wurde ich durch Zufall auf das Raw Black Metal-Duo Devilgroth aus Sibirien aufmerksam. Seit 2008 sind sie nun schon aktiv und haben ganze vier Alben und fünf Demos auf ihrer Bandcamp-Seite unberücksichtigt gelassen. Laut eigenen Band-Aussagen ist nämlich erst alles seit 2015 offiziell. Dadurch wird die Veröffentlichungsflut dann doch übersichtlich! Das Debüt „Landschaft“ erschien zunächst 2015 und wurde 2018 über Kunsthall aus der Schweiz auf Vinyl wiederveröffentlicht. Allerdings war die LP innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Es folgten das zweite offizielle Album „Morena“ (2016), zwei Split-Tapes („Drevobog“ mit Desolated Souls aus Venezuela im Jahr 2016 und „Doctrine Of Winter“ mit Frostveil aus Australien und Necro Forest aus Kroatien, 2017) sowie das dritte Album „Ivan Grozny“ (ebenfalls 2017). Neben dem Re-Release des Debüts auf Vinyl gibt es 2018 noch eine zweite Veröffentlichung mit älterem Kram zu vermelden, nämlich die Compilation „Songs Of The Polar Night“, welche alle sechs Tracks der beiden besagten Split-Tapes (fünf eigene und das Ildjarn-Cover „Eksistenses Jeger“) enthält. Dennoch kommen Devilgroth hier locker auf Albumlänge, da ihre Songs alle zwischen fünf und neun Minuten lang sind. Trotzdem passiert hier nicht allzu viel. Die Musik ist ganz bewusst primitiv und monoton gehalten. Hier herrschen Chaos und pure Melancholie. Schnelle, dünne Gitarren wechseln sich ab mit langsamen, cleanen Passagen, ein Bass ist praktisch nicht vorhanden. Der Gesang ist meist heiser gekreischt und mit viel Hall versehen, es gibt aber auch seltsam melodische und mystisch gesprochene Passagen. Im Hintergrund gibt es hin und wieder Windgeräusche und ähnliches Getöse. Obwohl es sich hier eigentlich um schrammeligen Krach handelt, kommt hier dennoch eine eisige Atmosphäre auf, was mich von der Machart her ein bisschen an Moonblood oder eben Ildjarn erinnert. Musikalisch liegen die Russen aber eher in der Schnittmenge von Paysage D´Hiver, Darkspace, Moloch, Lunar Aurora oder Vinterriket. Wer alle offiziellen Sachen von Devilgroth mit einem Schlag haben will, sollte so schlau sein und „Ivan Grozny“ „Landschaft“ und diese Compilation zusammen als 3CD-Box im DIN A5-Digipack für 20 Dollar und zusätzlich „Morena“ als Einzel-CD für sieben Dollar auf ihrer Bandcamp-Seite kaufen. Dann ist alles seit 2015 (drei Alben und die Compilation mit allen Split-Tracks) komplett im heimischen Regal! Hier leider noch völlig unbekannt, sollte aber jeder Ambient- und Old School-/Raw Black Metal-Fan etwas mit Devilgroth anfangen können; vorausgesetzt, er steht auf dünne, schwammige Demo-Produktionen.

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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