HELL´S GUARDIAN - AS ABOVE, SO BELOW


Label:RECORD UNION
Jahr:2018
Running Time:51:09
Kategorie: Neuerscheinung
Import
 

Rhythmusgitarrist Freddie und sein Bruder Dylan Formis am Schlagzeug gründeten 2009 die Epic Melodic Death Metal-Band Hell´s Guardian. Die Italiener haben bislang ein Demo, eine EP und zwei Alben veröffentlicht. Ich hatte entweder eine Kopie der schwedischen Bands im Stil der Neunziger oder modernen Core-Schund erwartet. Beides ist tatsächlich nicht der Fall! Dies beweist bereits das epische, einem Soundtrack gleichenden Intro „Over The Line“. Aber auch bei eigentlichen ersten Track „Crystal Door“ geht man seinen Weg unbeirrt weiter. Sie hauen knackige Riffs raus, ballern wie Sau, haben mitreißende Leadgitarren, viel Doublebass, aggressiven Growgesang, aber auch mal melodische Refrains. Man gibt sich dabei durchaus zeitgemäß. Allerdings stechen vor allem die pompösen Orchestrierungen in den Vordergrund. Der Bombast klingt aber nicht kitschig, sondern verleiht der dargebotenen Musik eine gewisse Majestätik. Auch wenn ich davon ausgehe, dass die Orchestrierungen vermutlich am Keyboard entstanden sind, gibt es dennoch bei zwei Tracks, nämlich „Crystal Door“ und Jester Smile“, auch eine echte Violine zu hören. Hell´s Guardian liegen irgendwo in einer Schnittmenge zwischen Edge Of Sanity, Ex Deo, neuen Amorphis, Sabaton, In Flames, Orphanage, und gelegentlich auch neuen Crematory, brauen aber definitiv ihr eigenes Süppchen. Die fette, moderne, aber zum Glück nicht sterile Produktion besorgte Fabrizio Romani und das Mastering Kaledon- und Visions Of Atlantis-Sänger Michele Guaitoli. „As Above, So Below“ könnte traditionellen Melodic Death Metallern schon fast zu modern sein. Durch eine gehörige Portion Eigenständigkeit stechen Hell´s Guardian aber aus der großen Masse heraus, schaffen sich eine eigene Nische und haben eine Chance verdient!  

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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