MAGOTH - ZEITGEIST : DYSTOPIA


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:60:54
Kategorie: Eigenproduktion
 

Erst im letzten Jahr gab es ein Review des Debüts „Anti-Terrestrial Black Metal“ und ein ausführliches Interview bei uns. Jetzt steht schon Album Nummer Zwei in den Startlöchern. Das ging ja alles ziemlich schnell! Das erste Album erschien eigentlich schon 2016. Im letzten Jahr gab es aufgrund der hohen Nachfrage nochmal eine Neuauflage. So wurde die Wartezeit gut verkürzt. Wer aber deshalb jetzt mit einem müden Schnellschuss rechnet, muss sich eines Besseren belehren lassen. Hier handelt es sich um ein intelligentes Konzept-Album, welches in drei Teile aufgeteilt ist und jeweils von einem kurzen Instrumental-Part eingeleitet wird. Die melodischen Gitarren und die Marsch-Snare von „Rise“ sind schon sehr stimmungsvoll. Frostig, aber auch dezent melodisch geht es dann mit dem siebenminütigen „Once Ylem Began“ weiter. Überhaupt sind die neun eigentlichen Songs mit Spielzeiten von fünf bis sieben Minuten alle recht lang. Nur die Zwischenstücke sind deutlich kürzer. Musikalisch gibt es im Großen und Ganzen traditionellen, skandinavisch geprägten, frostigen Black Metal im Stil der Neunziger, aber davon auch die ganze Palette. Mal rasend schnell, mal mit Doublebass, mal doomig, mal mit cleanen Gitarren, mal mit düsteren Mönchschören: Hier ist wirklich für jeden etwas dabei! Trotz der Eingängigkeit merkt man stets, dass hier exzellente Songschreiber am Werk sind, die alles wohlbedacht und mit großer Überzeugung tun. Das Album klingt facettenreich, obwohl die Songs an sich sehr straight und immer nachvollziehbar sind. In flotten Momenten erinnern mich Magoth an Gorgoroth, Tsjuder, Urgehal, Taake, Hordagaard, Beastcraft und wie sie alle heißen. Die trägen Momente muss ich an die Spanier Empty denken. Simpel und effektiv, aber dennoch gut und sauber gespielt und produziert, mit tollem, düsterem Artwork im schönen Digipack, überzeugen Magoth mal wieder auf ganzer Linie und setzen im Vergleich zum ebenfalls schon genialen Debüt noch mal eine gehörige Schüppe drauf! Dass ein solches Meisterwerk mit so toller Aufmachung nur in Eigenregie erscheint, ist eigentlich unfassbar! Mega!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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