ROINE STOLT´S THE FLOWER KING - MAINFESTO OF AN ALCHIMIST


Label:INSIDE OUT
Jahr:2018
Running Time:69:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Im Jahre 1994 veröffentlichte der Gitarrist Roin Stolt ein Soloalbum, mit dem Titel "Flower King". Nach dem Erfolg dieses Albums entstand hieraus, die schwedische Progressive-Rock-Band The Flower Kings, die in der Folgezeit ein Dutzend Studioalben veröffentlichte. Das letzte war "Desolation Rose" von 2013. Stilistisch handelt es sich hierbei um Retro-Progressive Rock, der an den klassischen Progressive-Rock der 70er-Jahre anschließt. "Manifesto Of An Alchimist" knüpft dabei an dieses ursprüngliche Soloalbum von Mister Stolt an. Gleichsam hat die aktuelle Besetzung von Roine Stolt´s Flower King, bis auf Jonas Reingold am Bass und Hasse Fröberg an den Backings, kaum etwas mit dem Line-Up von The Flower Kings zu tun. Im Infosheet werden folgende Protagonisten aufgeführt:

Roine Stolt – Gesang, Gitarre, Synthesizer, Keyboards, Bass

Marco Minnemann – Schlagzeug

Michael Stolt – Bass, Gesang

Jonas Reingold – Bass

Rob Townsend– Saxophon, Flöte

Max Lorentz – Hammond, Gesang

Zach Kamins– Moog, Keyboards

Hasse Fröberg– Gesang

Nad Sylvan– Gesang

Damit sind Mitglieder von unter anderem The Flower Kings, The Sea Within und der Steve Hacket Band vertreten. Das atmosphärische und mit warmem Gesang ausgestattete "Rainsong", kann als Intro in das knapp siebzig Minuten dauernde Opus verstanden werden. Es folgt das fast zehnminütige "Lost America", mit den für The Flower Kings typischen, jazzigen Einflüssen, dem Einsatz der Hammond Orgel und langsamen, ausufernden, warmen Zwischentönen. So plätschert die Nummer dahin und kann erst zum Ende, mit einem vermehrt hardrockigen Touch, wirklich überzeugen. Mit ambienten Arrangements und sanften Gitarren, die hier und da an Pink Floyd erinnern, benötigt das ruhige, abwartende "Ze Pawns", ebenfalls eine längere Eingewöhnungszeit. Einfache Kost ist auch das zwölfeinhalbminütige "High Road" ganz gewiss nicht. Es fordert den Hörer mit flotten, abwechslungsreichen Arrangements und vielen Laut- / Leise-Phasen, sowie mannigfachen Tonbildern. Ein langes Drumming und quietschende Geräusche, leiten in das durchweg instrumentale "Rio Grande" ein. Wohl abgestimmte Tasten auf dem Keyboard oder auch der Hammond, gehen hier eine wunderbare Symbiose, mit den gefälligen Gitarren ein. Es wirkt irgendwie lässig, mit leicht jazzigen Ausflügen. Vielleicht bin ich ein Nerd, aber richtig gut hörbar und annehmbar ist für mich erst der sechste Song, mit dem Titel "Next To A Hurricane", der recht catchy, mit guter Stimme, feinen Akustikklampfen und im Latin Rock angelehnten Leads daherkommt. Nach dem wiederholt instrumentalen "The Alchemist," mit nun merklich jazzigen Anteilen, schließt das ruhige, balladeske, sich ganz zurückhaltende "Baby Angels" an. Die Flöten, die zum wiederholtem Male, mit einem sehr jazzigen Beigeschmack, prägen das verträumt klingende "Six Thirty Wake-Up". Dem richtig kräftigem Rock frönen Roine Stolt & Friends viel zu selten. Dass sie selbigen durchaus mit kompositorischer Raffinesse zu verquicken wissen, belegen sie mit dem starken "The Spell Of Money". Progger, 70er-Jahre Klassik Rock Fans und natürliche alle Liebhaber von The Flower Kings können hier bedenkenlos zuschlagen, während die normale Rock- und Metalzunft doch ein um das andere Male etwas überfordert sein dürfte.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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