CARBON BLACK - END OF THIS


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:37:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Carbon Black stammen aus Sydney und machten erstmalig in 2014, mit der EP „Principium" auf sich aufmerksam. Im September dieses Jahres wollen sie nun mit ihrem Erstlingswerk „End Of This" durchstarten. Das Cover zeigt eine geflügelte Ausgeburt der Hölle, die über einer uralten Grabstätte thronen könnte, was zusammen mit den glatzköpfigen Protagonisten schon auf eine ziemliche Härte hinweist. Nach dem intronalen Sprachgesang unterstützt durch durchdringende Riffer, schöpft der Titeltrack gleich aus dem Vollen und prescht mit harschen, im Death Metal angelegten Klampfen sowie der harten, rauen und in Mark und Bein gehenden Stimme von Jonathan Hurley voraus. Die heftigen, im Sludge verankerten Crowbar, mit denen sich die Australier im September in Brisbane die Bühne teilten, kommen mir da als musikalischer Vergleich zunächst in den Sinn. Zwischen Up- und Midtempo wechselt das brutale „Ignorance", mit hier und da etwas ungewohnten, leicht futuristisch daher kommenden Gitarren. Das fünfeinhalbminütige „Unseen" nimmt etwas an Tempo raus, geht allerdings stampfend seinen Weg. Erstmalig artikuliert sich Shouter annehmbarer, wärmer ist hier vielleicht schon zu viel gesagt. Nach drei Minuten folgt ein Zwischenteil mit ambienten Tunes und anteilig orientalischen Klängen. „Cowards" scheppert dann recht unbeirrt los. Gleichsam installieren die Vier eine Menge Breaks in diesen Song und wandeln zwischen härterem Sludge, klassischem Hardrock, Alternative und Core-lastigen Passagen. Das kurze „Deceive" entschleunigt dann den Hörer mit warmen, instrumentalen und teils stromlosen Anschlägen auf den Sechssaitern. Die Gitarrentöne gehen nahtlos in das ruhig eröffnende „Deny" über. Diese Melodien stellen jedoch nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem heftigen Sturm dar. Dieser offenbart sich in einer fordernden Voice, brachialen Riffern und deutlichem Core. „Plastic Art" und das nachfolgende „My Own" gehen dann von vornherein kompromisslos zur Sache und verzichten beide auf die sanfteren Spielereien oder ein Vorgeplänkel. „Blood & Sacrifice" ist hart, dazu richtig schnell und vermehrt setzt man hier auf eine Symbiose aus cleanem und gutturalem Gesang. Für mich persönlich gehen Carbon Black die Sache viel zu hart und phasenweise zu technisiert an. Okay, sie distanzieren sich deutlich von dem üblichen Geschrabbel und sind nur selten richtig Core-lastig. Orientierend möchte ich hier Alan Douches erwähnen, der für das Mastering in New York verantwortlich war und unter dessen Fittiche so Bands wie Devildriver, die im Hardcore Punk ansässigen Converge oder Clutch stehen, die zumindest anfänglich auch im Core unterwegs waren.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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