ARTILLERY - THE FACE OF FEAR


Label:METAL BLADE
Jahr:2018
Running Time:35:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

"The Face Of Fear" ist ein abwechslungsreicher kurzweiliger thrashiger Ritt, mit viel Gespür für Melodien. Würde dieses Album von einer jungen Band veröffentlicht, würden die Maniacs es wohl in großen Scharen abfeiern. Das Flaggschiff der fünf Dänen ist aber schon seit 1982, mit Unterbrechungen unterwegs und sticht bereits zum neunten mal in See, um neue Welten zu erobern. An Skorbut leidet hier keiner, denn man ist gewillt sich hartnäckig in den Gehörgängen fest zubeißen. Der Ohrenzeuge frönt nach vollzogener Tat, ohne Umschweife mit dem einhergehenden Ritual des schwarzen Goldes entgegen. Auf „The Face Of Fear“ werden wohlüberlegt die Äxte geschwungen und jeder sich entgegenstellende Schildwall alsbald aufgebrochen. Ein Fest für die nach Blut dürstenden Klingen, welche ihren Widersacher nicht auf Anhieb zur Strecke bringen, sondern mit Ihm spielen bevor sie ihn erlegen. Auf dieser Scheibe ist es die Faust im Nacken die einen unerbittlich nach vorne treibt. Kurzlebige wilde Raserei, eine Fülle von stampfende Riffs, sich weit öffnende Melodien erschaffen hier ein schlagkräftiges traditionelles Bündnis. Da die Protagonisten einen hörbar hohen Arbeitsaufwand in Ihr Schallereignis gesteckt haben, erschließt sich die Vielseitigkeit dieses Werkes mit seinen durchdachten Kompositionen, in seiner Gesamtheit nicht mal so nebenbei. Das benötigt schon mehr als ein paar Durchläufe. Der Klang der Platte wurde hart, elastisch und schlagfest von S. Andersen geschliffen. Anspieltipps wären eventuell diese Stücke: "Crossroads To Conspiracy", "New Rage", "Sworn Utopia", "Pain", es könnten auch andere Lieder als Hinweis dienen. Lediglich die offensichtlichen Hits fehlen, dies kann sich aber nach ein paar Ale oder Hörnern voll Honigweins unweigerlich ändern. Denn egal wo man einfällt, man sollte die Vorzüge des frisch errungenen Gebietes genießen und jeden Zentimeter voll und ganz auskosten. Dieses Territorium bereit zu wachsen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Jörg Quaquil


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