ULVER - CHILDHOODS END


Label:KSCOPE
Jahr:2012
Running Time:53:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Baldrian ist überflüssig, der Herzschrittmacher muss eine Stufe höher gestellt werden und beim Hören des neuen Albums „Childhoods End“ von Ulver wird sich zu 100% kein Nachbar wegen des schlimmen Lärms beschweren, wie neulich bei der Airbourne-Scheibe. Seichtes Gitarrengezupfe erfüllt den Raum und keine schrillen Gitarren, wobei man bei den ersten zwei Songs noch nicht wirklich weiß, wo das hinführen soll. „The Trap“ bringt einen dann aber langsam dahin, wohin das Cover schon zu Beginn schiebt. Das berühmte Bild der Hippie-Ära mit den zwei Vietnamesischen Jungs, von denen der eine schon nicht einmal mehr die Kleider am Leib hat, ziert das Cover und wird hier in allen Titel musikalisch umspielt, denn alle Tracks sind 60er Cover. Man wird darum auch an so einiges hippieeskes erinnert: Spielmannsmusik, Blackmores Night, Air, The Doors und andere psychedelische Vertreter der 60er und frühen 70er Jahre. Der siebte Track „I Had Too Much To Dream Last Night“ weckt außerdem noch die Erinnerung an “Summerwine” von Lee Hazlewood und Suzi Jane Hokom. Keine Spur mehr von der Black Metal-Vergangenheit der norwegischen Wölfe. „66-5-4-3-2-1“ groovt dann richtig und wirkt wie ein Schatten auf dem Batik-T-Shirt. Es ist, als würde Charles Manson einem ins Ohr flüstern: „´Cause I Know What You Want, I Know What You Want, I Know What You Want“. Die Stücke versetzen in die 60er zurück. Dazu gehören arabeske Klänge, eine eindringliche Stimme, Rock Musik untypische Instrumente und laue Beats. Insgesamt ist alles sehr entspannt, viel ist auf die Liebe ausgelegt und alles ist sehr ruhig. Ein Album aus Norwegen, was unglaublicher Weise nicht zum Headbangen oder Joggen geeignet ist. Zum Meditieren oder für das Aprés-Haareschütteln ist es dafür prädestiniert.

Tracklist:
01. Bracelets Of Fingers (THE PRETTY THINGS)
02. Everybody's Been Burned (THE BYRDS)
03. The Trap (BONNIWELL'S MUSIC MACHINE)
04. In The Past (CHOCOLATE WATCHBAND)
05. Today (JEFFERSON AIRPLANE)
06. Can You Travel In The Dark Alone (GANDALF)
07. I Had Too Much To Dream Last Night (ELECTRIC PRUNES)
08. 66-5-4-3-2-1 (THE TROGGS)
09. Dark Is The Bark (LEFT BANKE)
10. Magic Hollow (BEAU BRUMMELS)
11. Soon There Will Be Thunder (COMMON PEOPLE)
12. Velvet Sunsets (MUSIC EMPORIUM)
13. Lament Of The Astral Cowboy (CURT BOETTCHER)
14. I Can See The Light (LES FLEUR DE LYS)
15. Where Is Yesterday (UNITED STATES OF AMERICA)

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


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