ESKIMO CALLBOY - THE SCENE


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:42:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eskimo Callboy ist eine Band die polarisiert. Das fängt schon dabei an, dass sie Metalcore mit elektrischen Einflüssen spielen. Das Ganze nennt sich dann Trancecore und wird von vielen so genannten True Metalfans, schon aus Prinzip verachtet. Lässt man sich allerdings auf diese musikalische Mischung ein, wird man schnell erkennen: Eskimo Callboy können was sie tun. Ihre Musik ist vielseitig, abwechslungsreich, atmosphärisch aber vor allem in sich stimmig. Dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht, beweisen die durchweg guten Chartplatzierungen der Band aus dem Ruhrpott. Drei ihrer vier Alben erreichten eine Top 10 Platzierung in Deutschland. Das aktuellste Werk trägt den Titel „The Scene“. In einer knappen Dreiviertelstunde sind dabei dreizehn Songs untergebracht. Drei der Titel wurden als Single ausgekoppelt. Den Anfang machte dabei der titelgebende Track „The Scene“. Dieser Song beginnt mit einem weiblichen Chor, der den Songtitel buchstabiert. Sollte man sich dabei etwas an Marilyn Mansons „Mobscene“ erinnert fühlen, ist das kein Zufall, denn genau daher kommt die Inspiration zu diesem Part. Danach wird der Beitrag zu einer der energiegeladensten und härtesten Nummern des Albums. Die zweite Auskopplung „MC Thunder“, ist deutlich elektrischer, allerdings schreien die beiden Sänger Sushi und Kevin auch hier, als ginge es um ihr Leben. Dass die Eskimos allerdings auch ruhigere Songs authentisch rüber bringen können, beweist die dritte Single „VIP“. Dieser Song kommt ganz ohne Geschrei aus und ist durchgehend in gemäßigtem Tempo, zieht den Hörer allerdings dennoch in seinen Bann. Beim Song „Banshee“, kombinieren die Musiker dann fette Metalriffs mit elektrischen Elementen und Geschrei mit Gesang, zu einem explosiven Cocktail. In „Rooftop“ dagegen, fließen sogar Elemente aus der Rapmusik ein und werden gekonnt mit Metalmusik verbunden. Das ganze Paket wird abgerundet durch gefühlvolle Songs wie „Calling“ oder „The Devil Within“. Insgesamt ist „The Scene“, sowohl das abwechslungsreichste, als auch das ausgereifteste Album der Eskimos. Hörgenuss für alle, die auch gerne mal über den Tellerrand der festgefahrenen Genres hinaus blicken.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


zurück zur Übersicht