Seltsamerweise gibt es gleich zwei Viking Metal-Bands mit dem Namen Heathen Foray: eine aus England und eine aus Österreich. Hier geht es um letztere, die exakt auf den Tag genau acht Jahre nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Armored Bards“ eine Neuauflage davon rausbringt; dieses Mal jedoch ohne ein Label im Rücken in Eigenregie. Tracklist und Artwork wurden jedoch so belassen. Die zehn Tracks sind schnell und melodisch, mit galoppierenden Rhythmen, guter Gitarrenarbeit und heiserem Gesang. Aber Heathen Foray verrennen sich auch mal schnell und haben hin und wieder einen leichten Hang zum Kitsch. Die Doublebass-Attacken gehen schon in Power Metal-Regionen vor, die Solofrickeleien könnten ruhig etwas dezenter sein. Ich fühle mich an Bands wie Black Messiah, Adorned Brood, Ensiferum, Nothgard oder Wolfchant erinnert. Alles soweit gut; was mich am meisten stört, ist die Produktion. Klar ist sie glasklar, und man hört alle Facetten der Musik gut raus, allerdings ist die Aufnahme hell und etwas drucklos. Zudem klingt das Schlagzeug sehr steril, was vor allem in den schnellen Knüppelpassagen störend wirkt. Das soll aber nicht über die guten Ansätze hinwegtäuschen. Die Musiker verstehen ihr Handwerk, sind fit an ihren Instrumenten und haben ein gutes Gespür für einprägsame Melodien. Wer auf oben genannte Pagan Metal-Bands steht, der wird hier einen kleinen Geheimtipp für sich entdecken.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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