PAGAN ALTAR - THE ROOM OF SHADOWS


Label:TEMPLE OF MYSTERY
Jahr:2017
Running Time:47:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Pagan Altar wurden von Vater Terry Jones (Gesang) und Sohnemann Alan (Gitarre), bereits 1978 und damit zu Beginn der New Way Of British Heavy Metal – Phase, gegründet, die so großartige Metalbands wie Iron Maiden, Saxon oder auch Judas Priest hervorbrachte. Zusammen mit beispielsweise Witchfynder General, die ein Jahr später aus der Taufe gehoben wurden, gehörten sie zu den wenigen Bands, die eine Doomnote in die neue, harte Musik hinein brachten. Ihr Stil, allgemein beschrieben als melancholischer Hippie Doom, war eine Synthese aus New Wave Of British Heavy Metal, Doom und Hippie-Rock. Während dieser Zeit veröffentlichte die Band nur ein selbst betiteltes Demo, welche später auf einer offiziellen Schallplatte mit dem Titel "Volume I", bei Oracle Records in 1998 wiederveröffentlicht wurde. Nach einem Split reunierte man in 2004 und veröffentlichte "Lords Of Hypocrisy", dem zwei Jahre später "Mythical And Magical" folgte. In 2012 begannen Pagan Altar, die Arbeit an dem vierten Werk, welches zunächst "Never Quite Dead" lauten sollte. Diese Line-Up bestand aus den beiden Jones, Dean Alexander (Schlagzeug), Vince Hempstead (Rhythmus Gitarre) und William Gallagher am Bass. Am 15. Mai 2015 verstarb Sänger / Vater Terry Jones und die Veröffentlichung des Albums, wurde zunächst einmal hinten angestellt. Zwei Jahre später bekamen die Tracks einen neuen Schliff, der Release den neuen Titel "The Room Of Shadows" und konnten 2017 erstmalig den Fans präsentiert werden. Das Opus hat eine Spieldauer von einer knappen dreiviertel Stunde und beinhaltet sieben Songs, die wie eine Zeitreise in eine vergangene Epoche anmuten. Terry hat eine ähnliche nasale Stimme wie Ozzy Osbourne, wenn sie auch deutlich wärmer und viel angenehmer klingt. Die Songs wie "Rising Of The Dead" oder "The Portrait Of Dorian Gray", sind großartige Doomer, die mit viel Gefühl vorgetragen werden und insbesondere von der genialen Gitarrenarbeit von Alan Jones leben. Gleichermaßen schwebt über allen Tracks dieses 70er-Jahre- Flair, diese Hippie Zeit, geprägt von Liebe, der Sehnsucht nach Frieden und der, teils durch Drogen, erzeugten Happiness. Dieses Gefühl kommt insbesondere bei dem nachfolgenden, etwas langsameren "Danse Macabre" rüber. "Dance Of The Vampires" lädt mit seinen Tunes zum gedanklichen Versinken und sich einfach treiben lassen ein. Mit phasenweise akustischen Saiten und einer sanften Folknote, arbeitet der Titeltrack, gefolgt vom ganz langen und kompositorisch sehr ausgefeiltem "The Ripper", welches mit seinen ambienten Spielereien, sicherlich einen Höhepunkt des Outputs darstellt. Ganz gefühlvoll und mit viel Melancholie verlassen uns die Briten mit dem recht kurzen "After Forever", dem allerletzten Song dieser sagenumwobenen, britischen Band. Es fällt schwer diesen musikalischen Nachlass und so gar nicht mehr in unsere Zeit passenden Rock objektiv zu bewerten. Belassen wir es bei einmalig, wunderbar gefühlvoll und in jedem Fall ein Pflichtprogramm für Rockliebhaber.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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