Und Disciples Of Power, die Zweite! Auch das Album nach dem Debüt kommt zu einer Wiederveröffentlichung. Ursprünglich erschien dies 1992. Während dem Debüt „Powertrap“ noch eines der drei Demos hinzugefügt wurde, wurde „Ominous Prophecy“ mit der alten Tracklist belassen. Das ist einerseits schade für Komplettisten, hätte aber musikalisch nicht mehr so richtig gepasst, da sich die Kanadier auf dem Zweitwerk noch ein ganzes Stück weiter entwickelt und von ihrem ursprünglichen Sound entfernt hatten. Mit einem melancholischen Intro beginnt das Album. Danach wird zunächst härter und rhythmischer musiziert als auf dem Debüt, dennoch bleiben Disciples Of Power verspielt und leicht abgefahren. Es wimmelt nur so von schnellen Riffs und wirren Breaks. Die Taktführung wurde progressiver, ohne dabei auch auf Uptempo-Nummern zu verzichten. Trotzdem sind sie auf dem zweiten Album gefühlt etwas brachialer in Richtung Death Metal geworden. Vergleiche zu Death, Atheist, Cynic oder Acid Death sind gar nicht so abwegig, auch wenn Disciples Of Power einen eigenständigen Sound fahren. Die Musik kann voll überzeugen. Leider klingt das blecherne Schlagzeug nicht gut. Als Bonus hätte ich mir hier noch das Kiss-Cover „Strange Ways“ gewünscht, welches auf der „Cover-Up“-Single aus demselben Jahr stammt. Allerdings wäre dies auch etwas aus dem Rahmen gefallen. So kann der geneigte Hörer also „Ominous Prohecy“ so erwerben, wie es schon 1992 erschienen war.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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