DISCIPLES OF POWER - POWERTRAP


Label:VIC
Jahr:2017/1989
Running Time:57:31
Kategorie: Re-Release
 

Vic Records aus den Niederlanden schaffen es immer wieder, mich zu überraschen! Labelchef Roel hat richtig Ahnung und gräbt zwischen bekannten und semibekannten Bands auch immer wieder alte Perlen aus, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Während ich Bands wie Infernäl Mäjesty und Sinister natürlich kenne, aber auch Geheimtipps wie Blood oder Dead End, muss ich zugeben, dass mir Disciples Of Power überhaupt kein Begriff sind, obwohl sie ebenfalls eine Band aus der alten Zeit sind. Sie sind eine Death-/Thrash Metal-Band aus Kanada, die sich bereits 1986 unter dem Namen Warthorn gründete und von 1987 bis 2003 als Disciples Of Power vier Demos und fünf Alben veröffentlichte. Seit 2012 sind sie auch wieder aktiv, blieben seitdem aber noch ohne Veröffentlichung. Vielleicht kommt da ja bald etwas Neues. Jedenfalls könnte man mit der Wiederveröffentlichung der ersten beiden Alben, die uns nun vorliegen, die Zeit bis dahin etwas überbrücken. Jedenfalls sind auf der Neuauflage dieses ursprünglich 1989 erschienenen Debüt-Albums alle zehn regulären Tracks vertreten plus die vier Tracks des 1988 erschienenen zweiten Demos „Power Of Death“. Dabei ist nur der Opener „Shades Of Grey“ auch auf dem Debüt gelandet. Die anderen drei Demotracks kennt man als Normalsterblicher nicht. Musikalisch gibt es verspielten Thrash Metal, der etwas an Bands wie Voivod, Coroner oder Sadus erinnert, aber vor allem mit Eigenständigkeit glänzt. Die Songideen waren für die damalige Zeit recht ungewöhnlich, die Songs facettenreich und mit vielen Breaks versehen, jedoch auch nicht immer eingängig. Hier herrscht nicht nur hohes Tempo, auch wenn die Songs dennoch recht flott sind. Die Musik ist ziemlich abwechslungsreich. Der Gesang pendelt irgendwo zwischen Death- und Thrash, erinnert manchmal an die englischen Sabbat, manchmal aber auch an Master oder ähnlich gepolte Bands. Der Sound der Demotracks ist natürlich etwas räudiger, aber das macht ja auch den Charme eines alten Demos aus. Wer auf die oben Bands steht, wird hier jedenfalls einen kleinen Geheimtipp für sich entdecken, der zwar auch aus der alten Zeit stammt, aber kaum bekannt, deswegen aber auch keinen Deut schlechter ist.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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