THE PINEAPPLE THIEF - DISSOLUTION


Label:KSCOPE
Jahr:2018
Running Time:43:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Keine Ahnung, wie Cheffe bei bestimmten Bands, immer auf mich kommt. So auch hier. Ich bin weder Progrocker, noch im britischen Alternative so wirklich bewandert und so habe ich auch bis dato, nur wenig von The Pineapple Thief gehört, was allerdings vorliegend tatsächlich etwas beschämend ist. Der Fünfer, um den in Deutschland geborenen Briten Bruce Soord, der für Gesang und Gitarre zuständig ist, existiert bereits seit 1999 und bringt mit "Dissolution", mal so eben seine dreizehnte Langrille raus. Während dieser langen Schaffensperiode, man feiert im nächsten Jahr das zwanzigjährige Bandbestehen, war man in einer steten Findungsphase und wandelte so zwischen progressiver Größe und poppigem, allseits mitnehmendem Mainstream. Mal schauen, was das neue Opus so mit sich bringt: Langsam, bedächtig und mit warmen Tönen eröffnet "Not Naming Any Names", während "Try As I Might" mit heller Percussion, druckvollem Drumming und mannigfachen Gitarren arbeitet. Bruce´ Stimme ist bei dieser Nummer einfach famos. So beherrscht er die weichen, melancholischen Töne und kann sich auch sehr bestimmt und fordernd artikulieren.

Das Ruhige und Sentimentale, wie bei "Threatening War", liegt den Briten und fast aus dem Nichts heraus zaubern sie opulente, progressive und dynamische Brecher hinein. Mit etwas dunklerer Grundstimmung folgt "Uncovering Your Tracks" und wartet mit exquisiten Gitarrenspielereien auf, die jedem Progger das Herz still stehen lassen. Bei allem Gefrickel, hier vor allen Dingen beim Schlagzeug / Percussions, zeigt "All That You´ve Got" gleichsam viele mitnehmende Arrangements. Ziemlich quer steigt "Far Below" ein. Sobald Mister Soord jedoch sein Organ ertönen lässt, es hört sich dabei so leicht an, schwinden alle Zweifel und man kann sich diesen Tunes einfach nicht entziehen. Nach hinten raus überschlagen sich die sechssaitigen Klampfen und zum Ende folgt wieder sanfte Ruhe. Viel zu kurz ist das nur von einer Akustikgitarre begleitete, fast zärtliche, ja ganz zerbrechliche "Pillar Of Salt". Die Langsamkeit mit ganz ambienten Tönen, pointierten Gitarren und hier und da funkelnden Synthesizern, prägt "White Mist". Mit der tollen Stimme des Fronters und zum wiederholten Male nur stromlosen Gitarren, sowie verschwindend geringen Percussionsa-Anteilen, setzt "Shed A Light" den Schlusspunkt unter ein glanzvolles, von Sanftheit und Zerbrechlichkeit geprägtes Progwerk.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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