PER GESSLE - SMALL TOWN TALK


Label:BMG RIGHTS MANAGEMENT
Jahr:2018
Running Time:51:46
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

 

Per…Gitarrist von Roxette! Wußtet ihr? Nun, der gute Mann hat ein Solo-Album auf den Markt gebracht, das meist fernab seines alten Acts wandert. Country ist hier angesagt, mit einer Affinität zum Kanadier NeilYoung. Und das hat richtig Potential und gefällt mir so gut, dass die Scheibe seit Tagen den Player nicht verlässt. Dem Albumtitel wird der Sänger, mit seinen einfühlsamen und melancholischen Beiträgen, die aber oft in hoffnungstreibende Refrains umschlagen, jederzeit gerecht. Man könnte meinen Mister Gessle stamme aus Lewiston, New York und nicht Schweden. Obschon ihr mir vorstellen kann, das es in seiner Heimat ähnliche Orte gibt. Wie können Roxette-Fans den Bogen schlagen? Nun es gab ja mal eine Country-Version des Hits „It Must Have Been Love“. Keine Ahnung wie viele Alben dieser Mann unter seinem und anderem Namen aufgenommen hat, Fakt ist er wandelt stets auf gemischten Pfaden und tobt sich aus. Den Emotionen freien Lauf lassen und es könnte ein Super-Album wie „Small Town Talk“ werden.

Des Öfteren treten Duett-Gäste an seiner Seite auf und obschon Roxette-Partnerin Marie Frederiksson mit Abwesenheit glänzt, kommt manche weibliche Stimme auf diesem Album ziemlich die die Nähe der Sängerin. Nach dem bezeichnenden Einstand mit „There´s A Place“, wird mit Helena Josefsson (Sandy Mouche), die erste Zweitstimme vorgestellt. Hier bekommt das Country-Flair einen Mainstream-Touch. Der mit dem New Country-Hauch auf dem Titeltrack „Small Town Talk“, direkt wieder in seine Schranken verwiesen wird. So ganz kann Per sich von seiner Vergangenheit nicht lösen und serviert mit „Simple Sound“, einen leichten, sommerlichen Roxette-Hit ab. Wer immer hier die Backing-Vocals übernimmt (wird leider selbst im Booklet nicht genannt), kommt Frau Frederiksson verdammt nahe. Der Hammer flüstert mit zartem Schmelz in der Stimme, mit „Far Too Close“, aus den Boxen. Hier stammen die Female-Vocals von Savannah Church (The Church Sisters). Leider war es absolut sinnlos mit diesem Namen etwas über die Lady im Net zu finden. Dennoch, das beste Lied der CD, mit authentischer, amerikanischer Frauenstimme. Die restlichen Balladen, denn das ist ganz klar das Motto des Skandinaviers, übernimmt wieder Helena Josefsson. Ihre Stimme kann man durchaus mit Malte Comerford von Texas Lightning vergleichen. Böse Zungen könnten behaupten, das Per mit dem Beitrag „Simple Sound“, das Ziel des Silberlings eingeläutet hat. Poppige Roxette-Nummern, samt Fidel, die den Klang von Übersee einpflegen. Für mich ist das Werk weitaus mehr, denn Per, hat mitsamt den US-amerikanischen Musikern aus Nashville, das Flair und den Spirit des Genre gut eingefangen. Bleibt zu hoffen, dass es im alten Europa funktioniert. Aber ich sehe das positiv. Die Kanadierin Shania Twain ist ja auch wie eine Bombe eingeschlagen. Zumindest als man hier in Deutschland die richtigen Hebel gezogen hat. Ja, das für sich selber entdecken wird hierzulande bald auf dem Tiefstand sein. Vielleicht bleibt Per davon verschont…verdienterweise.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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