MANOS - TRUE LIFE


Label:MORBID GENERATION
Jahr:2018
Running Time:49:18
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich bin doch immer wieder überrascht, wie viele alte Bands tatsächlich immer noch aktiv sind, ohne dass man dies großartig wahrnimmt! Eine dieser Combos sind ohne Zweifel Manos, die sich noch zu DDR-Zeiten 1984 unter dem Namen Löwenherz gründeten und seit 1987 unter dem Namen Manos firmieren. Sieben Alben haben sie bis heute veröffentlicht, das letzte „Genocide“ liegt bereits bis ins Jahr 2007 zurück. Ich war dann doch verwundert, dass elf Jahre später doch noch einmal ein neues Werk der Band erscheint. Das Trio ist alt eingesessen: Gitarrist und Sänger Mike Andrae ist als einziger noch von der Urbesetzung dabei, Bassist Eule ist aber schon seit 1994 und Schlagzeuger Ratze seit 1996 mit an Bord. Musikalisch hat nicht zum Glück nichts geändert. Manos machen dort weiter, wo sie zuletzt 2007 aufgehört hatten. „True Life“ enthält neben einem Intro noch elf weitere Titel, die fast alle nur aus einem Wort bestehen. In der Kürze liegt die Würze. Das merkt man auch bei den Laufzeiten der Songs, die alle zwischen zwei und drei Minuten lang sind. Lediglich der Titeltrack überschreitet die Vier-Minuten-Grenze knapp. Als „dreizehnter“ Track ist hier „Bonustracks“ angegeben. Tatsächlich sind es fünf, die nur im Booklet als Aufnahmen von 1991 angegeben sind. Aber nun zur Musik: Es gibt größtenteils die übliche Mischung aus Death Metal, Grindcore und metallischem Punk als Carnivore; meistens im groovigen und zeitgemäßen Midtempo angesiedelt. Ausnahme ist der offizielle Abschlusstrack „Mad Noise“, der klingt wie Anthrax Anfang der Neunziger zu ihren Crossover-Zeiten, mit zeitweise melodischem und Rap-Gesang. Bei den fünf Bonustracks handelt es sich übrigens um die selbstbetitelte EP, die es damals als 7“ auf Vinyl du auf Kassette gab. Hier ist die Produktion noch undergroundiger und die Musik noch Death Metal-lastiger, etwas geradliniger und weniger verrückt. Die EP ist Kult und allein deswegen schon für viele ein Grund, sich diese CD zuzulegen; ein cooles Death-/Grind-Album, das Spaß macht!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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