BRAIN DAMAGE - BORN TO LOSE … LIVE TO WIN


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2013
Running Time:38:54
Kategorie: Eigenproduktion
 

Brain Damage? „Born To Lose… Live To Win“ als Hommage an „Go And Live… Stay And Die“? Nein, es ist tatsächlich kein Zufall, dass sich Brain Damage hier gleich zweimal an Steilvorlagen von Vendetta, der kultigen Achtziger Thrash Metal-Band aus Bayern, bedienen, ist hier doch deren Gitarren-Duo aus der Originalbesetzung, Achim „Daxx“ Hömerlein und Michael „Micky“ Wehner am Werk.  Ersterer hat jedoch die Gitarre schon 2010 an den Nagel gehängt und fungiert nur noch als Texter. Diese Combo gibt es erst seit 2009 und hat zwei Alben rausgebracht. 2016 wurde die Hintermannschaft der beiden runderneuert und das Zweitwerk „Mind Crimes“ hingelegt. Hier handelt es sich aber um das Debüt, welches noch in der alten Besetzung eingespielt und 2014 veröffentlicht wurde. Retro Thrash ist derzeit voll im Anmarsch, und so ist es auch mal schön, dass sich die beiden Urgesteine der deutschen Thrash-Szene sich eben nicht –wie erwartet - auf ihren Lorbeeren ausruhen. Bei den Anspielungen auf die Ex-Band hätte man jetzt einen billigen Abklatsch erwarten können, aber nix da! Brain Damage fühlen sich zwar durchaus im Thrash zu Hause, haben aber auch viele Power Metal-Anleihen, die dieses Debüt weniger räudig und dafür hymnenhafter erscheinen lässt. Zudem sind die Songs stellenweise vertrackt und richtig gut gespielt. Der Gesang von Micky ist rau, aber immer melodisch. Musikalisch spielen sie eine Mischung aus Progressive-, Speed- und Power Metal und klingen dabei immer eigenständig und authentisch. Das kurze „Shooter“ überrascht da schon fast mit Bay Area-mäßigem Thrash-Gewitter, wobei auch hier der Gesang immer hymnisch bleibt. Brain Damage verbinden viele traditionelle Elemente und schaffen es so eindrucksvoll, zwar gottverdammt oldschool, aber eben nicht billig retro zu klingen. Für eine Eigenproduktion ist der Sound auch fett und transparent, der schmale Digipack zudem ein Hingucker. Völlig geil und eine sehr gute Alternative zu den ganzen Jungspunden, die versuchen, alt zu klingen, ohne dies zu schaffen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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