Der fünfköpfige Hardcore-Mob Cancel aus dem schweizerischen Luzern, erwischte einen furiosen Start ins Musikgeschäft. Der Track „Who Am I“ von ihrer Debüt EP, wurde bereits für den Kickass-Award, als Bester Song 2012, des Schweizer Radiosenders 3fach nominiert. Nach einer weiteren EP und ihrem ersten Longplayer, sind die Jungs hungriger als je zuvor und so entstand in sieben Monaten Arbeit ihr zweites Album, mit dem bezeichnenden Titel „Dark Reveries“. Bezeichnend, weil es auf dem Silberling tatsächlich sehr düster zugeht. Düster und Brachial. Songs wie „Golden Rats“, „You Are Everything I Am Not“ und „Chased Feelings“, gehen gerade nach vorne und das in hohem Tempo. Dabei zeigen sie wie viel Wut und Ärger in Hardcore-Musik stecken kann. Gerade letztgenannter Titel, klingt dabei allerdings etwas unrund. Der erste Track „Mind Burial“ und der letzte Song der dem Opus auch seinen Titel gibt, bestechen eher durch eine dichter, dunkle Stimmung und atmosphärischen Melodien. „Death Cap“, „Hyteria“ und „Freedom On A Cross“, offenbaren einige Einflüsse von rauem Rock'n'Roll, was eine interessante und hörenswerte Mischung ergibt. Das Ganze Werk hindurch brüllt sich Sänger Remo die Seele aus dem Leib und übertrifft mit der roher Brutalität seiner Stimme, so manch einen seiner Genre-Kollegen. Allerdings wirkt es in einigen wenigen Passagen so, als würde er seine Voice etwas überstrapazieren und auch die Abmischung ist nicht immer ganz ideal. So wirken die Instrumente in manchen Songs dem Gesang gegenüber etwas zu leise. Alles in allem liefern Cancel allerdings ein absolut solides Hardcore Scheibchen ab. Arbeiten die Schweizer noch etwas an ihrem Klangbild, so haben sie das Zeug dazu in Zukunft zu den großen Namen der Szene gezählt zu werden.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach

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