U96 - REBOOT


Label:UNLTD RECORDINGS
Jahr:2018
Running Time:111:21
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Ja, ab und an traut uns ein Label auch ein Electric und Dancefloor-Album zu. Nun sind U96 schließlich keine Unbekannten. Hatten sie doch mit „Das Boot“ (1992), einen der größten Techno-Erfolge Deutschland. Und selbst ich fand den Track damals ziemlich hip. Bis knapp über die Mitte der 90er-Jahre, hat das Musikprojekt immer mal wieder etwas von sich hören lassen. Dann gab es bis 2007 eine Pause, die man mit „Out Of Wilhelmsburg“ unterbrach. Ur-Mitglied Alex Christensen (DJ; Komponist, Produzent) ist leider nicht mehr dabei, nur noch die beiden Recken Hayo Lewerentz und Ingo Hauss, von dem damaligen Produzenten-Team Matiz. Nach weiteren elf Jahren nun ein neues Album, samt achtteiliger Bonus-CD. Dabei werden mit den Trance-Stücken und Rave-Attacken, die sich teilweise trist und instrumental durch das Gehör pflügen, eher die Fans des ewig Gestrigen angesprochen. An der musikalischen Ausrichtung und Umsetzung, hat sich bei den beiden Protagonisten, nicht ein Iota geändert. Sture Beats, gepaart mit betörender Monotonie oder extremer Langeweile, je nach Sicht des Betrachters und Zuhörers. Klar, für den einen oder anderen Track hat man sich prominente Unterstützung geholt. „Zukunftsmusik“ veredelt niemand geringer als Wolfgang Flür von Kraftwerk. Die halten die gesamte Oldschool-Electro-Szene seit geraumer Zeit ja wieder im Griff. Ein weiteres Mal glückt ihm der Einsatz auf dem „Hildebrandslied“ (hier aber nur minimal eingesetzt). Auf „Quo Vadis“ lässt Joachim Witt seine eindringliche Stimme wirken. Last but not least ist Sängerin Terri B! (eine US-amerikanische Soulsängerin, die bereits für Chris Norman und Sarah Connor Songs geschrieben hat) auf „Angels“ zu hören. Dieser Beitrag gefällt mir am besten, setzt sich aber komplett vom restlichen Material ab. Ertönt eher wie 80er-Jahre Pop-Dance-Beat à la Shannon oder Bernadette. Album-Fazit: zu belanglos für die heutige Zeit. Man möchte demnächst auf Tour gehen…also aufpassen!

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Dagmar Hegger


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