I THE MIGHTY - WHERE THE MIND WANTS TO GO / WHERE YOU LET IT GO
Label: | RUDE |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 44:53 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
I The Mighty gründeten sich 2007 und stammen aus San Francisco. "Where The Minds Want to Go / Where You Let It Go", stammt von 2017 und ist das dritte Werk der Amerikaner. Sie debütierten 2013 mit "Satori". Sänger der Post - Hardcorer, Alternative Rocker oder auch Pop-Punker ist Brent Walsh. Allein die verschiedenen, stilistischen Einstufungen, die teils konträr zueinander stehen, sprechen für die musikalische Diversität / Vielfalt der Band. Elf Songs sind auf dem knapp dreiviertelstündigen Werk vereint und los geht es mit "Degenerates" einem anfangs sehr sanften, mit akustischen Gitarren ausstaffierten Song, den man in dieser Form eher von einem typischen Songwriter erwartet hätte, wenn da nicht die seltenen, aber durchaus rotzig-punkigen Ausbrüche enthalten wären. Brent hat wirklich eine tolle Voice und selbige hebt auch alle nachfolgenden Tracks auf ein recht hohes Niveau. Durchaus mitnehmend und mit guten Refrains, sowie wieder den fast solistischen Ausflügen des Sängers, weiß auch das zwischenzeitlich richtig catchige "Pet Names" zu überzeugen. Ja, poppiger Punk oder etwas rotzig gehaltener Rock mit merklichen Ambitionen in Richtung Airplay-Charts dürfte als Genrebezeichnung meines Erachtens am ehesten zutreffen. Mit ganz viel Pop und Kleister folgt "Chaos in Motion" und später noch das softe "Symphony Of Skins", während der eine Teil des Titeltracks, nämlich "Here The Minds Wants To Go" ein gutes Beispiel für die Mixture von warmen, sanften, hochmelodischen Teilen und den rockigen, etwas raueren Parts darstellt.
Das Stilmittel findet sich auch bei "Sleepwalker" oder bei der achten Nummer "111 Winchester" wieder. Dazwischen überrascht, dass mehr im rockigen Alternative und durchweg fordernd gehaltene "Escapism". Bei "The Sound Of Breathing" hatten die Kalifornier ein paar hübsche Girls im Visier, die bei diesem Schmuserocker bestimmt ein paar Taschentücher schwenken. Drückender und im flotteren Modus folgt "Silver Tongues", während uns "Where You let It Go" mit viel Kitsch und dazu voll gekleisterter Hymne entlässt. Was I The Mighty mit Post-Hardcore am Hut haben, wird mir nach dem eben gehörten auf wohl auf ewig eine Rätsel bleiben. Sicherlich bin ich in diesen vermehrt poplastigen Genres mit Querverweisen in Richtung Alternative, Brit-Pop, vielleicht hier und da auch ein bisschen Disco oder Funk, wenig bewandert. Meines Erachtens erinnern die Songs und Konstrukte an typisch britische oder amerikanische Boygroups, wobei Brent Walsh eine zugegebenermaßen wirklich gute, wenn auch immer etwas melancholisch daher kommende Stimme hat. Alles in allem scheint mir eine Bewertung im höheren Mittelfeld fair, wobei ich mir sicher bin, dass primär weibliche Hörer, das sicher ganz anders sehen und nahe an Höchstbewertung kratzen würden.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey