PERFECT LINE - SEEDS


Label:DOOWEET
Jahr:2018
Running Time:56:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Perfect Line stammen aus Paris und sind namentlich Thomas d´Arbigny (Vocals, Bass), Paul Pavillion (Guitar, Vocals) und Gaetan Allards (Drums, Vocals). Nach zwei EPs kommen sie nun mit ihrer ersten Full-Length Album an den Start. "Seeds" hat eine Spieldauer von einer knappen Stunde und fußt auf zwölf Songs. Alternative Rock ist das Gebot der Stunde und den gibt es gleich auf "Everything", mit wechselnd knackigeren und sehr sanften Tunes. Ab und zu vernimmt man Parallelen zu "Abbey Road" von The Beatles und dann wieder aggressivere Licks. Von so ein bisschen Rock, etwa Psychedelic und versuchtem Britpop lebt "What You Won´t Do", dabei sind die rockigen Angriffe zu zahm und der sanfte Schmand nicht catchy genug. "Be My Guest" geht mit schweren Riffern rein, nimmt den Groove auch phasenweise immer wieder auf, dazwischen plätschert es belanglos dahin. Warme Melodien eröffnen "Red Coach". Zum wiederholten Male gibt man sich anfangs ganz leise. Dann folgt der Bruch mit heftigeren Klampfen und es folgt wieder dieses quere Gespiele, Gezupfe und poppige Gejamme, mit dem ich so mal gar nichts anfangen kann. Nach dem durchweg stilleen und in Ansätzen annehmbarem, weil klarer strukturiertem "Free", gibt es bei "Bad Boy" deutlicheren, allerdings wahrlich alternativen und sehr gewöhnungsbedürftigem Rock. Mit dumpfen Klängen steigt "Afraid", gespickt mit ganz guten Sechssaitern und langsamen "WhooWhoo"-Chören ein. Nach hinten raus kriegt der Hase dann mal ordentlich Pfeffer auf den Schwanz gestreut. Jammige Klampfen, dosierten Groove und ein paar böse Shouts gibt es bei "Get Out", ehe das melodiöse aber wieder mal etwas unstrukturierte, irgendwie abgehackte "Tired" nachgelegt wird. Puuh, ist dass eine anstrengende Klamotte. Na zumindest kann ich bei dem simplen Rocker "Space Race" mit etwas punkiger Attituden, mal meine nicht vorhandene Mähne schütteln. Ziemlich rotzig geht es mit dem ganz gut groovenden "Slow Down" weiter, obwohl auch hier die Franzosen nicht wirklich wissen, was sie tun. Man gewinnt einfach andauernd den Eindruck, als würde das Trio einfach mal so losrocken und sich am Ende selbst von dem kreierten Song überraschen lassen. Mit scheppernder Percussion, einem langsamer Tieftöner und zum wiederholten Male einer seiernde, nur schwer verdaulichen Stimme, beenden Perfect Line ihren Output, der alles andere als "perfect" ist.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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